Druck v. Rieh. Ruks. Berlin 6. W. Oessauer Str 36
Tafel Xtt . -Fortsetzung von Tafel XL- SonnGDtdfbl.
Regelrecht entwickelter Sonnenfleck.
Ein genügend großer Eiskörper a ist in gewisser Tiefe der
Photosphäre zur Ruhe gekommen und hat vermöge seiner mit*
gebrachten Weltraumkälte einen Teil der benachbarten Glut*
gasmassen soweit abgekühlt, daß ihre Kondensate ihn a/s
Schlacken- und Bimsteinmantel wärmeschützend umgeben.
Jn diesem Zustand kann der Eiskörper nach dem Schmelzen in
hochgradig überhitzten Dampf übergehen, der sich schließlich
durch Explosion einen Ausweg in Richtung des geringsten Wider .
Standes sucht. Jn gewisser Höhe über der Sonne verwandelt sich
der durch die Druckentlästung abgekühlte Dampf bei der Welt =
raumkälte m Eisstaub , welcher - im Sonnenlichte leuchtend
den sogenannten Horonastrgh/ bildet.
Der Trichterschlund, ausgefüllt mit nicht glüh fähigem Dampf,
erscheint a/s der dunkle Sonnen fleck.
Nur die am Sonnenrande stehenden Flecke erzeugen für
uns sichtbare Koronastrahlen ■, die übrigen verschwinden
im Glanze des Sonnenlichts. Tritt ein Fleck auf die Der bin*
düngstinie n zwischen Sonne und Erde, so empfindet die letz
tere dessen Wirkung als meteorologische und magnetelektrn
sehe Beeinflussung, da die Stoffteilchen des Strahls unter dem
Strahlungsdruck des Lichts bis in Marsentfernung hmausgetna*
gen werden. Jst die Oeffnung eines Trichters sonnenradial
zur Erde gerichtet, so verspürt diese die Beeinflussung nach
ungefähr /5 Stundenje nach Neigung des Trichterwinkels
kann aber die Erscheinung sowohl VOr als nach dem Vorüb-
ergang des Flecks am Zentra/meridian verspürt werden (rt u.
n,der FigJDjDurch Reibung an den Trichter Wandungen wen
den die Dampfbläschen positiv elektrisch geladen. Die Glut
hitze zerlegt die an den Wandungen aufsteigenden Dampf
teile aber auch thermochemisch in Wasserstoffv.Sauerstoff.
Letzterer verbrennt mit den glühenden Metallgas messen
zu Metalloxyden und Schlackenstaub, welcher mit heraus-
gerissen wird (kosmischer Staub), der erstere erscheint
hm Ausgang des Trichters a/s glühender ¡Nasser -
stoff ( Flecken randpro tuberanz ).
Jst d/e Dampfentwicklung in einem ficckenheerd noch
nicht zu voller Stärke angewachsen oder schon im Er -
löschen begriffen, so durchbrechen nur einzelne Dampf-
blasen die Photosphäre, wobei sie kurz vor dem Austritt
die Oberflächenspannung stören und anscheinend Ris
se hervorrufen, durch welche das heißere Jnnere sieht*
bar wird. Diese Erscheinungen heißen „ Fackeln ”(C}u.
werden in der Reget als Vorboten einer Flockenbildung
angesehen. Dm Rande stehende Fackeln zeigen oft
mit den ausbrechenden Dampfblasen „ Tiefen pro =
tuberanzen ”( bj. Springt ein großer Eiskörper dicht
über der Photosphäre und sind seine Trümmer groß ge
nug,um unzersetzt in diese einsch/agen zu können, so ent
steht eine „ Fleckengruppe ” da jedes Eisstück einen
Fl eckeerd bildet. Diese Gebilde sind lebhaften Verände
rungen unterworfen und besitzen Reine Zange Lebens *=
dauer. kleine Eiskörper bilden weder Flecke noch EackeJn,
sie zersetzen sich schon über der Photosphäre und ihrg/ü*
hender Wasserdampfbildet die sog. „ Höhenprotube =
ranzen ” (Jn der Sonnenatmosphäre schwebende
glüh er dp Wolken).
Zu Fig. HT. Die Sonnenkorona setzt sich aus der Gesamtzahl der leuchtenden Strahlen zu*
sammen, welche die randnahen Flecke aussenden. Jhr Umriß muß daher sehr verschieden sein.
Aus der bis zu gewissem Grade gesetzmäßig Feststellbaren Zeit des Einstürzens der ungestörten
und gestörten Eiskörper läßt sichjedoch das Bild einer Normalkorona gewinnen, welches
md vielen bei Sonnenfinsternissen gewonnenen Zeichnungen und Photographien (Jeher*
einstimmung zeigt. Man beachte die Sfe/tungen der Sonnenaxe!
Der Einfachheit halber ist Jupiter a/s einzige StörungsqueHe angenommen.
Reihe A. Beginn des Jupiferjahrs ■■ Jn Breiten um ZO ° zeigen sich kleine Elecke in größererZahl
herrührend von den hier einschießenden kleinen Eiskörpern.
Reihe B . Die f/eckenzone senkt sich, es treffen in mittleren Breiten schon größere Körper ein.(Nach etwa ö Jahren).
Reihe C . Desgt nach etwa 7Jahren. Die Länge der Strahlen wächst mit der Größe derjetzt eintreffendengroßen Körper
Reihe D. Die Haupt- (Königs-) Zonen sind nahe an den Aequator herangenickt (nach etwa 10Jahren).
Zwischen C und D Hegt eine oft Necken freie Zeit, da die ganzgroßen, nur hier in tiefen BreL
ten einschießenden Körper selten sind. Es setzt aber jetzt schon die Uebergangszeit zur
neuen Fleckenperiode - das Jupiterjahr dauert 71,8 Erdenjahre - ein, und in Breiten um
GO ° treffen bereits neue kleinere Eis Körper ein.
Jn Fig. TV. ist ein Versuch zur Darstellung der Verteilung, Größensortierung und des zeiilictien
AuNretens der Flecke unter der Annahme zu erblicken, daß nur Jupiter bet seinem Durchgang durch
den Eissch/eierkonus die direkten Wege der Eiskörper stört und die periodische FJeckenbddung
nördlich u. südlich vom Aequator hervorruft. Ohne diese Störung könnten nur auf der südt.
Halbkugel Flecke auf treten .