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Malz und Kartoffelmehl (Stärkmehl) handelte, so wurde kein rohes
Getreide zugesetzt.
Der Ertractgehalt der erzeugten Meischwürze wird nach der Ver
einigung der ganzen Meische im Gährbottich und erfolgter Zukühlung
derselben ebenso mit dem Sacharometer bei 14° R. Temperatur be
stimmt, wie dieß bei der Getreidemeische gelehrt worden ist, nachdem
nämlich hierzu ein hinreichender Antheil Meischwürze von 12 bis 15
Loth durch einen gestrickten oder gewirkten baumwollenen Spitzbentel
abgeseiht worden ist. Dieser Ertractgehalt wird vorläufig angemerkt.
Entschälte Kartoffeln sollen nach Becker zu Mosbach nicht nur
einen viel bessern (fuselfreiern), sondern auch mehr (!) Branntwein
geben.
Zur beschleunigten Einmeischung der Kartoffeln hat man neuerer
Zeit auch verschiedenartig construirte Meischmaschinen angewendet,
welche theils mittelst Menschenkraft, theils mit Pferde-, Dampf- oder
Wasserkraft bewegt werden, je nachdem diese zu Gebote stehen und die
Größe des Betriebes es erfordert. Eine Vorrichtung der Art wurde
von dem practisch erfahrenen Brennerei-Dirigenten Hrn. Asch er mann
angegeben und im Modell ausgeführt, welches fich im chemischen La
boratorium an der technischen Lehranstalt zu Prag befindet. Der Ein-
meischkasten ist ein schmaler, langer Trog, dessen Boden nicht eben,
sondern kreisrund ist. Zn der Achse dieses den Boden bildenden Halb-
cylinders liegt eine Welle, woran eine durchbrochene archimedische
Schraube von nur wenig kleinerem Durchmesser als der Cylinder nach
der ganzen Länge des Kastens festgemacht ist. Diese Welle wird von
Außen mittelst einer Kurbel durch Menschenkraft, mittelst einer Rie
menscheibe, oder auch durch Zahnräder bei Anwendung anderer Trieb
kräfte bewegt. Das Malzschrot wird darin in warmes Wasser ein-
geteigt und die eben vermahlenen gekochten Kartoffeln dazu gebracht,
am besten, wenn sie von der Quetschmühle selbst hineinfallen, wobei
die Meischung durch Drehung der Schraube bewirkt wird und die Ver
mengung des Malzschrotes mit den Kartoffeln sehr schnell vor fich geht,
indem durch diese Vorrichtung die eingemeischten Stoffe sehr schnell hin
und her geführt und durch einander gearbeitet werden. Eine derlei Vor
richtung wurde auch schon früher in einer großen Brennerei ausgeführt;
sie wird da durch ein Göpelwerk bewegt und erspart Menschenhände.
Eine größere Ausbeute als beim gewöhnlichen Meischen hat man aber
damit nicht erzielt; sie scheint bloß eine zweckmäßigere Anwendung und
dadurch eine Ersparm'ß an Meischkraft zu gestatten.
Das gewöhnliche Meischen geschieht mit dazu geeigneten Meisch-