p find sicher werden und dann um so eher zur Erzeugung von Brannt-
wein-Meischwürzen Veranlassung geben.
Bei der Kartoffel-Branntweinbrennerei gilt im Wesentlichen das
selbe, was hier von der Getreide-Branntweinbrennerei gesagt worden
ist. Im Einzelnen finden jedoch einige Unterschiede Statt. Hierbei
wird zur Einmeischnng nur ein geringes Quantum von etwa 5 U Ger
stenmalz auf 100 Ñ Kartoffeln angewendet; daher ist die Menge der
Treber oder Getreidehülsen zwar geringer, dagegen in den Kar
toffeln wieder eine gewisse Menge Zellenstoff vorhanden, wodurch die
Masse oder das Inhaltsmaß der Meische ebenfalls unnützerweise ver
größert wird. Nehmen wir zu einer nähernngsweisen Berechnung
hier auch ein Einmcischnngsverhältniß der Trockensubstanz zum Wasser
— 1:4 an, so werden zu ersterer 15.4 Ñ Gerstenmalz und 307.6 ñ
rohe Kartoffeln (zusammen — 100 ñ trockene) auf 400 Tt Wasser
zur Verwendung kommen und zusammen einen Rauminhalt gleich dem
von 471 Ñ Wasser — 188 Wiener Maß besitzen. Die Hülsen des
Malzes á 30 pCt. machen 4.62 Ñ, der Zcllcnstoff der Kartoffeln
ü 2.125 pCt. 6.53 U, zusammen 11.15 U, welche in der Meische einen
Raum gleich dem von 8.35 Ñ — 3.34 Wiener Maß einnehmen, was
1.77 pCt. des Meische-Inhaltsmaßes austrägt und sich daher bedeu
tend kleiner als bei der Getreidemeische stellt. Indessen muß man bei
der Kartoffelmeische auch noch darauf Rücksicht nehmen, daß die Scha
len der Kartoffeln, vorzüglich aber die in der Mcischwürze aufgelös'ten
nicht gährbaren Bestandtheile des Saftes der Kartoffeln, die mit
3 pCt. vom Gewichte der rohen Kartoffeln in Rechnung genommen
werden müssen, ihr Volumen ebenfalls noch vergrößern, so daß mit
Rücksicht hierauf sich jener Verlust bei der Kartoffelmeische dem bei
der Getreidemeische ganz gleichstellt.
Weiter wird der Kartoffel-Branntweinbrennerei häufig der Vor
wurf gemacht, daß die Zerkleinerung der gekochten Kartoffeln mittelst
der Quetschmühlen dabei zu unvollkommen erfolge, die Auflösung des
Stärkmehls aus denselben daher unvollständig vor sich gehe, viel Nutz
bares in der Schlempe bleibe und deßhalb nicht das Marimum der
möglichen Branntwein-Ausbeute erzielt werde. Die Herren Siemens
Vater (Amtmann in List vor Hannover) und Sohn (Professor in Ho
henheim) haben daher Apparate zum Zerkleinern der Kartoffeln con-
strnirt, welche eine ganz vollständige Zertheilung der gekochten Kar
toffeln beim Meischen bezweckten. Man hat auch Vorrichtungen nach
Art der Holländer in den Papiermühlen dazu versucht; allein im gro
ßen Betriebe haben diese Vorrichtungen, so viel bis jetzt bekannt ge-