Wendigkeit hervorgehen, zur Gährung der Getreidemeische bloß Hefe
aus Getreide (und Malz) oder Kuusthefe bloß aus Getreidemeische, zur
Gährung der Kartoffelmeische aber Kartoffel Hefe, d. H.Hefe oder Kuust
hefe aus Malz-Getreide-Kartoffelmeische erzeugt, anzuwenden, indem
die Folgerung nahe liegt, daß dieses Verfahren die Bildung einer gleich
artigen Hefe und dadurch die Verjährung fördern sollte. In der Praxis
wird in der That hiernach vorgegangen und damit das gewünschte Re
sultat erzielt; allein aufrichtig müssen wir bekennen, daß die Kunst-
hefenbereitung, trotz der damit erzielten vortrefflichen Erfolge, noch immer
sehr empirisch betrieben wird, daß der leitende Grundsatz hier
bei mangelt, und daß jene Versuche darüber bis jetzt noch nicht gemacht
worden sind, welche, vergleichend und mit Umsicht ausgeführt, geeignet
waren, hierin jene Belehrung zu bieten, die nothwendig ist, wenn noch
ein Fortschritt ermöglicht und der Erfolg mehr gesichert werden soll.
Zur Bereitung der Kuusthefe wendet man Gerstenschwetchmalz
(Grünmalz hat bis jetzt nicht entsprochen) bloß allein oder mit Zusatz
von Roggenmalz, rohem Roggen, Weizen oder Hafer an, und man
setzt ihr für Kartoffelmeische auch einen Antheil von dieser zu. Malz
itnfo Getreide müssen hierfür so fein als möglich geschroten werden.
Auf je 100 tb Getreide nimmt man 4 — 8 Ü, auf je 100 U rohe
Kartoffeln 1 — 2 É des Schrotgemenges, welches man seiner Bestim
mung nach gemeiniglich Hefenschrot nennt. Von demselben soll das
Gerstenmalz wenigstens die Hälfte betragen, weil dieß für den Proceß
der Znckerbildnng und guten Vergährung nothwendig ist.
Es ist besser, mehr als zu wenig Schrot anzuwenden, nicht als ob
dieß absolut erforderlich wäre, weil man bei mit gehöriger Sorgfalt
geleitetem kunstmäßigen Verfahren mit der kleinern Menge Hefenschrot
auch ausreicht, sondern weil bei dem fabriksmäßigen Betriebe im Gro
ßen nicht immer die dazu nöthige Sorgfalt angewendet werden kann
und bei Anwendung von mehr Hefenschrot (einer größern Masse Kunst-
hefe) der gute Erfolg der Gährung sicherer ist.
Ad b) Die Menge oder das Jnhaltsmaß der zu erzeugenden Kunst
hefe ist natürlich von der Menge des angewendeten Hefenschrotes (und
der Kartoffelmeische) bedingt, und da damit eine Hefenmeische bereitet
und diese in Gährung versetzt werden muß, so ist dazu ein Gefäß von
hinreichend großem Rauminhalt erforderlich. Diese Gefäße nennt man
Hefengefäße, Hefen kübel, He fenb o ttiche (Kwasnicni becka).
Ihr Inhaltsmaß läßt sich sehr leicht mit dem der Hauptmeische oder
mit dem des zur Aufnahme derselben bestimmten Gährbottichs in Ver
gleichung bringen und demgemäß in einem einfachen Zahlenverhältniß