Full text: Die Branntweinbrennerei und die Hefenerzeugung (3. Band)

stillirgeräthen, so wie durch die Dampfdestillation mit 
mathematischer Begründung, worauf man zuletzt zurückkom 
men muß, abgehandelt. 
Daß die Bemühungen des Herrn J)r. Gall in Bezug 
auf die Construction der Dampfbrennapparate hier 
eine besondere Berücksichtigung gefunden haben, ist nur eine 
verdienteAnerkennungdessen, was er hierin geleistet hat. 
Der richtigen Beurtheilung der Branntwein- 
ausbeuten aus dem verarbeiteten Rohmateriale wurde die 
gebührende Aufmerksamkeit geschenkt und sie aus dem gehö 
rigen Gesichtspuncte zu betrachten gelehrt. Die Reini 
gung des erzeugten Branntweins durch Entfuselung wurde 
nicht übergangen. 
Die Hefenerzeugung wurde so dargestellt, wie dieß in 
einem Werke geschehen muß, welches sich zur Aufgabe stellt, 
Alles auf den letzten Grund zurückzuführen und die Erzeu 
gung des reinsten und besten Producles zu lehren. Die bis 
her erzeugte Preßhefe ist nämlich ein sehr unreines Product. 
Findet man es angemessen und nützlich, die erzeugte reine 
Hefe mit irgend einer unschädlichen Substanz zu versetzen, 
z. B. Kartoffelstärkmehl, nicht etwa um scheinbar ihre Masse 
zu vermehren, sondern um sie schnell in einen trockener» Zu 
stand oder auch zur mehren Austrocknung bis zu Hefenpulver 
zu bringen, so muß dann auch ihr Preis im entsprechenden 
Verhältnisse ermäßigt werden, weil sie dadurch weniger Werth 
und Ausgiebigkeit erhält, indem in derselben Gewichtsmasse 
weniger wirkliche Hefe enthalten ist. 
Überblickt man nun den so umfassenden Proceß der gei 
stigen Gährung, so findet man, daß sich uns derselbe über 
haupt in mehren Formen darstellt, die man nach zwei ver 
schiedenen Richtungen hin abtheilen und betrachten kann. 
Einmal nämlich findet geistige Gährung des Zuckers Statt, 
wobei Hefe zugesetzt werden muß und diese zersetzt wird; 
das andere Mal entsteht bei demselben Processe neu ge 
bildete Hefe, ob nun die Flüssigkeit der Selbftgährung 
überlassen oder durch Zusatz von Hefe in Gährung gebracht 
worden ist, um den Eintritt derselben zu beschleunigen. Wir 
haben also z w e i Gährungsarten des Zuckers, die eine: wobei 
Hefe zersetzt, und die andere, wobei Hefe neu ge 
ll i l d e t wird.
	        
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