Full text: Die Branntweinbrennerei und die Hefenerzeugung (3. Band)

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in Hefenschaum übergeht. Es ist eine Gährung ohne Decke; der 
Gährungserfolg ist ebenfalls ein geringerer. 
Alle diese Erscheinungen treten nur ein bei Meischen, in welchen 
sich noch die Hülsen des angewendeten Schrotes und der Zellenstoff der 
Kartoffeln befinden, die eben Veranlassung zu dem beschriebenen Ver 
halten an der Oberfläche der gährenden Meische werden. Bei von den 
Trebern abgezogenen Würzen finden sie daher niemals Statt. 
Über den wirklichen Gährungserfolg geben sie keinen bestimmten 
Aufschluß, und man kann daraus bloß beiläufig bestimmen, ob dieVer- 
gährung der Meische mehr oder weniger vollkommen, niemals aber 
in welchem absoluten Verhältnisse sie vor sich gegangen ist. 
Der Grad der schleimigen Beschaffenheit der Würze nimmt an 
diesen Erscheinungen ebenfalls Antheil und ist wieder von der Voll 
kommenheit der Zuckerbildung bedingt. Je schleimiger die Würze in 
der Meische, desto mehr steigt dieselbe bei der Gährung und desto eher 
fließt sie über den Rand des Gährbottichö über. 
Wenn man bei dem Einmeischen rohes Getreide (Weizen- oder Ger- 
stenschrot), besonders aber Hafer- oder Hafer-Schwelchmalz-Schrot 
zusetzt, wird die Meischwürze dünnflüssiger, weniger schleimig, und in 
diesem Falle findet ein Überschäumen derselben über den Rand des 
Gährbottichs nur höchst selten Statt. 
Wenn der Geruch der gährenden Meische ein stechend geistiger ist, 
so zeigt dieß eine kräftige Gährung an, und wenn die reife Meische 
einen starken, säuerlich-geistigen Geschmack besitzt, so kann daraus 
ebenfalls auf eine erfolgte gute Vergährung geschlossen werden. 
Einige Schriftsteller über Branntweinbrennerei sprechen von einem 
weinsäuerlichen Geschmack und glauben, es bilde sich bei der Gährung 
Weinsäure in der Meische. Dieß ist ein Irrthum; die in derselben 
enthaltenen Säuren sind: Milchsäure und Essigsäure. 
Beobachtung des Gahrungsverlauses der Brannt- 
weinmeische aus dem Steigen und Fallen der Tem 
peratur. 
Es ist bekannt, daß der Proceß der geistigen Gährung von einer 
Zunahme der Temperatur der gährenden Flüssigkeit begleitet ist, wel 
che sich besonders bei größer» Massen derselben leicht beobachten läßt, 
weil diese weniger der die Temperatur ausgleichenden Wirkung der 
äußern Atmosphäre unterliegen. Sie kann am besten beobachtet wer
	        
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