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Nach dem Zerdrücken, Zerquetschen oder Zerstampfen derselben
überläßt man den Meisch in dem Gährgefäße in Berührung mit der
atmosphärischen Luft der Ruhe, und rührt denselben dabei wohl auch
öfters um, um diese Berührung zu befördern und den Eintritt der
Gährung zu beschleunigen, worauf, wenn dieß geschehen ist, die dicke
Masse, Schalen u. s. w., in die Höhe steigt und unter derselben ssch
der Saft absondert, welcher da fortgährt und in etwa acht Tagen die
Gährung vollendet. Man kann die Vergährung dieser Meischen durch
Zusatz von Hefe beschleunigen, so wie sie auch bei höherer Temperatur
schneller vollendet. Es ist aber besser, dieß nicht zu thun, weil man ein
angenehmer schmeckendes, reineres Product erhält, und wenn die Gäh
rung bei niedrigerer Temperatur in kühlern Localitäten vorgenommen,
auch die Bildung von Essigsäure verhindert wird. Den gegohrenen Meisch
kann man entweder pressen und bloß den dünnen Obst- oder Beeren
wein über freiem Feuer destilliren, oder man destillirt den ganzen
Meisch, in welchem Falle allerdings etwas mehr Branntwein erhalten
wird, aber die Dampfdestillation hierzu vorzuziehen ist, um ein jedes
Anbrennen, wodurch das Product verschlechtert werden könnte, um
so sicherer zu vermeiden. Indeß die Ausbeute aus diesen Früchten ist
nicht groß, weil nicht nur ihre Gehalte an Zucker nicht so bedeutend,
sondern auch, weil die Säfte derselben wegen ihres größer» Gehaltes
an fremdartigen Bestandtheilen keiner ausgiebigen Vergährung fä
hig sind. Dieß zeigen schon die Concentrationen, welche für die mei
sten derselben im I. Bande S. 306 angegeben sind. Kirschen, Weich-
seln und Zwetschken enthalten zwar einen ziemlich concentrirten Saft,
allein neben dem Zucker auch eine größere Menge von Nebenbestand-
theilen.
Man kann aber aus denselben eine bis doppelt so große Menge
von Branntwein gewinnen, welcher , den eigenthümlichen Geruch und
Geschmack dieser Fruchtbranntweine hat, wenn man dem Meisch, nach
dem derselbe bereits in kräftige Gährung gekommen ist, das halbe bis
das gleiche Gewicht Stärkeznckerwasser von etwa 20 pCt. Zuckergehalt
zusetzt, ihn einrührt und damit vergähren läßt. Diese Früchte enthalten
nämlich mehr Ferment, als nothwendig ist, den in ihnen enthaltenen
Fruchtzucker zu zersetzen, und es kann ihnen daher eine beträchtliche
Menge Stärkezucker (im Stärkezuckerwasser) zugesetzt werden, welcher
von dem vorhandenen und neu gebildeten Ferment auch noch zur Ver-
gährung gebracht wird. Den Gährungsverlauf beobachtet man ebenfalls
wieder mit dem Sacharometer, und wenn die erfolgte scheinbare Atte
nuation stationär bleibt oder die Sacharometer-Anzeige der gegohrenen