Full text: Die Branntweinbrennerei und die Hefenerzeugung (3. Band)

158 
eine größere Alkoholansbcnte als die Runkelrüben — dem Gewichte 
nach. 
Dem Meischraume nach stellt sich dieses Verhältniß günstiger für 
die Runkelrüben. Man hat zum Dicksten 100 Metzen — 8000 U Kar 
toffeln in 120 Eimer Gährbottichraum gebracht, und kann daraus 
528 U absoluten Alkohol gewinnen, wobei das Malz nicht gerechnet 
ist; dieß gibt pr. Eimer Gährbottichraum 4.4 T Alkohol. Aus 110 
Eimer — 117 Ctr. Rübensaft (nach Abzug von y i0 [!] Steigraum) 
kann man nach dem Vorstehenden 749 U Alkohol erzeugen, oder pr. 
Eimer Gährbottichraum 6.24 U Alkohol. 
Das Kochen der Kartoffeln, das Quetschen derselben und des 
Malzes, das Einmeischen, Kühlen, Pumpen der Meische :c. fallen hin 
weg und dürften die Kosten der Rübensaftgewinnung compensiren. 
Was die Destillationskosten (Arbeit und Brennstoff) betrifft, so ge 
winnt man bei demselben Aufwande von beiden aus Kartoffeln (120 
Eimer Meischraum) 528 -s- */ s davon für das Malz — 528 ■+- 105 
— 633 Ä Alkohol, aus deu Rüben aber 749 Ä desselben, also 116 U 
mehr. In landwirthschaftlicher Beziehung scheint die Cultur der Rü 
ben vor jener der Kartoffeln Einiges voraus zu haben, indem die 
Rüben aus dem Samen gezogen, die Kartoffeln aus den Knollen 
fortgepflanzt werden. Die Samenkartoffeln entgehen der Benützltng. 
Die Cultur beider dürfte ziemlich gleich, ebenso die Vortheile ähnlich 
sein, welche die Fruchtfolge, Beseitigung der Brache, Verbesserung des 
Bodens, Erzeugung guten Viehfutters rc. gewähren. 
Den Ertrag anlangend, rechne man von einem Metzen Ackerlandes 
nur 50 Ctr. Rüben, die ä 80 pCt. 40 Ctr. Saft liefern. 
Ein Metzen Ackerland liefere unter gleichen Verbältnissen 50 Metzen 
Kartoffeln (nach Abzug von 5 Metzen Samenkartoffeln) ä 80 U = 
40 Ctr. derselben. 
40 Ctr. Rübensaft geben aber 256 ti, und ein ebenso großes Ge 
wicht Kartoffeln 264 Ä absoluten Alkohol, was ziemlich gleich ist. 
50 Ctr. Rüben kosten ü 20 kr. C. M. 16 fl. 40 kr. C. M., und 50 
Metzen Kartoffeln kosten ü 20 kr. auch 16 fl. 40 kr. C. M. 
Die Erscheinuugen bei der Gährung, die Menge der neu gebildeten 
Hefe, so wie die beobachteten Attenuationsvcrhältniffe sind folgende: 
So wie der Rübensaft mit dem bezeichneten Quantum Schwefelsäure 
versetzt ist und in dem Gährgefäße der Ruhe überlassen wird, setzen 
sich eine Masse schmutzigbrauner Flocken zu Boden und der Saft beginnt 
sich zu kläreu. Offeubar sind diese Flocken eine Ausscheidung, welche 
durch den Zusatz der Schwefelsäure bewirkt wurde. Es bilden sich
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.