Full text: Die Branntweinbrennerei und die Hefenerzeugung (3. Band)

106 
mit Wasser und Besen zusammenzieht und von hier durch einen unter 
halb des Pflasters angebrachten Canal nach Außen abfließt. Durch 
denselben Canal kann auch das kohlensaure Gas ans der Gährstube 
einen Abfluß nach Außen finden. Die Wände sollen rein und nicht 
mit Schimmel überzogen sein; wenn das Letztere der Fall wäre, so müs 
sen der Schimmel abgekratzt und die Wände frisch übertüncht werden. 
Die Localitäten sollen hell sein, gelüftet werden können, und in jenen, 
worin viel Dampf erzeugt wird (Vormeischlocale, Gährstube), diesen 
ein Abzug eröffnet werden. 
Die Reinhaltung der Holzgeräthe, als: Meischgefäße, Kühlschiffe, 
Gährbottiche und Hefengefäße, bezieht sich 
1) darauf, daß nichts von der Meische in denselben zurückbleibt, 
welche, in Ritzen und Fugen sitzend, endlich in Fäutniß übergeht und 
dadurch ein Ferment der Fäulnis, des Verderbens für die ganze Mei 
sche wird; 
2) daß sich keine Essigsäure bilde und in dem porösen Holze fest 
setze, wodurch wieder der Keim zur Essigbildung in die Meische ge 
bracht und dadurch störend auf den Gährnngserfotg, so wie auf die 
Ausbeute an Branntwein eingewirkt wird. 
Das Erstere erreicht man durch jedesmaliges Ab- und Auswaschen 
der gebrauchten Gerätbe mit kaltem oder auch manchmal kochendem 
Wasser, Arisreiben mit stumpfen Besen, vorzüglich in den Kanten und 
Fugen, und endlich durch Abreiben der Innenwände mit eigens dazu 
angefertigten steifen Bürsten. 
Das Zweite, die Bildung von Essigsäure, kann theils verhütet wer 
den, wenn man bei allen unternommenen Processen mit gehöriger Um 
sicht und Reinlichkeit verfährt, und sie wird, wenn sie vorhanden 
wäre, am besten weggeschafft durch Bestreichen der Innenwände aller 
Holzgeräthe mit Kalkmilch mittelst eines Maurerpinsels. Man läßt 
den Kalkanstrich einige Stunden wirken und allenfalls auch auf dem 
Holze eintrocknen, wobei durch Nentralisirung der Essigsäure mit dem 
Kalk essigsaurer Kalk entsteht, welcher später mit dem überschüssigen 
Kalk und etwa gebildeten kohlensauren Kalk wieder mit Wasser ab 
gewaschen und die Wände mit der Bürste abgerieben werden. Diese 
Reinigung der Holzgeräthe ist die einfachste und erfolgreichste. Die 
Essigsäure, deren Bildung in der gährenden Meische nicht zu verhüten 
ist, muß der Art bewältigt werden, daß sich besonders in der Gähr- 
stnbe durchaus kein saurer Geruch bemerklich macht. 
Um die Einsaugung der Essigsäure in das poröse Holz zu verhin 
dern, als auch um der Zerstörung des Holzes vor der Zeit zu begegnen,
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.