Full text: Die Branntweinbrennerei und die Hefenerzeugung (3. Band)

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Je mehr ein solcher Brennappart diesen an ihn zn stellenden An 
forderungen entspricht, desto mehr wird er zur Anwendung und Ver 
breitung zu empfehlen sein. 
Bevor wir jedoch in eine nähere Erörterung dieser Bedingungen und 
der Mittel und Wege, ste zu erfüllen, eingehen, ist es nothwendig, das 
bisher noch immer sehr verbreitete einfache Destillationsverfahren zu 
betrachten, welches seit Alters her üblich war und in den zahlreichen 
kleinen Brennereien noch allgemein in Anwendung ist. 
Es versteht stch von selbst, daß zur Aufstellung des Brennapparats 
ein eigenes Locale nothwendig ist, welches man das Brennlocale, die 
Brennstnbe (Palna) nennt. Es muß nothwendig an die Gährkammer 
anstoßen oder unter derselben befindlich sein. Meistentheils wird das 
selbe mit Ziegeln gepflastert und gewölbt. In den kleinern Brenne 
reien sind Meisch-, Gähr- und Brcnnlocale oft in einem einzigen 
großen Raume vereinigt. 
Einfacher Vrennbetrieb. 
A. Der Brennapparat. 
Zu der gewöhnlichen einfachen Destillation sind die wenigsten und 
einfachsten Gerathe erforderlich. Diese bestehen: 
1) In einer Geräthschaft, in welcher die alkoholhaltige Flüssigkeit 
zu in Kochen erhitzt und dadurch zum Verdampfen des Alkohols daraus 
in Gemeinschaft mit Wasser gebracht wird. Sie heißt Blase, B r e n n-, 
Destillir- oder auch Meischblase, Brennkessel (Winopalni 
kotel) u. dgl., wird gewöhnlich von Kupferblech, seltener von Eisen 
blech angefertigt, und hat die Form eines flachen Kessels, der jedoch 
oben bis auf eine runde Öffnung von etwa 12 bis 24 Zoll Durch 
messer geschlossen und diese mit einem etwa 3 Zoll hohen, starken 
Halse versehen ist. Es ist nicht nothwendig, daß dieser Hals einen so 
großen Durchmesser erhalte; denn auch wenn derselbe nur einen 
Durchmesser von 3 bis 5 Zoll (je nach der Größe der Blase) besitzt, 
geht der Abtrieb ebenso gut — vielleicht noch besser — von Statten. 
Man gibt ihm aber diese Größe, um durch die Öffnung die Blase im 
Innern leicht reinigen zu können. Der Boden der Blase muß entweder 
ganz eben oder er kann mit Vortheil in der Mitte nach Oben aufgebo 
gen sein; ihn nach Unten auszubauchen ist nicht gut, weil man dann 
die Blase nicht vollkommen entleeren kann. Zum Ablassen der nach
	        
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