So wie im Anfange die Meische in der Blase etwa '/4 Stunde
gekocht hat und ein Tbeil derselben bereits überdestillirt ist, hört nicht
nur das Ausschäumen iu der Blase allmählig auf, sondern ihre Masse
wird auch vermindert; der leere Oberraum (Steigraum) vergrößert
sich während des Abtriebes fortwährend, das Feuer kaun daher all
mählig verstärkt und der Abtrieb daun rasch und möglichst gleichförmig
seinem Ende zugeführt werden. Sollte dabei einmal trotz aller Vor
sicht ein Überschäumen eintreten, was man an der Beschaffenheit des
Ablaufes erkennt, der nun natürlich Meische ist, so muß das Feuer so
gleich auf eine entsprechende Weise gedämpft und hierauf mit noch
mehr Vorsicht unterhalten werden, bis es endlich aufhört und das
Feuer wieder verstärkt werden kaun. Es ist dabei eben nicht noth
wendig, den verunreinigten Ablauf wieder iu die Blase zurückzugießen,
weil er später ohuedieß zu Branntwein rectificirt wird. Nach been
digtem Abtriebe jedoch muß die Kühlröhre (der Kühler) mit Wasser
ausgewaschen werden, um ihn von den etwa noch anhängenden Meisch-
theilen, Trebern u. dgl. zu reinigen. Es sind Fälle vorgekommen,
wo das Aufschäumen so heftig war und der Schaum durch das Kühl
rohr nicht schnell genug ablaufen konnte, daß der Blaseuhut emporge
hoben wurde und demnach aus der Verkittung und richtigen Lage kam.
Um dieß zu verhindern, wird derselbe daher häufig mittelst einer höl
zernen Spreize an dem Gewölbe des Brennlocals oder an der Decke
desselben fest gespreizt.
Das Destillat, welches man durch den einfachen Abtrieb unmittelbar
aus der Meische gewinnt, heißt Lutter (Bfeeky), daher die Opera
tion, durch welche derselbe gewonnen wird, auch das Luttern (?re-
Iiäiieiu bfecek) genannt wurde. Er ist zum Genusse unmittelbar nicht
tauglich und muß dazu einer wiederholten Destillation (Rectification)
(Sesilowäni, pfepalowäni) unterworfen werden, um ihn in Branntwein
zu verwandeln — eine Operation, die man das Weinen, Brannt
weinen (krelianöni koralky) genannt hat. Schon beim Luttern kaun
mit Vortheil eine Absonderung des Ablaufes Statt finden und der
Nachlauf in ein besonderes Gefäß geleitet werden, weil er am meisten
Fuselöl enthält. Er wird dann beim nächsten Abtriebe der Meische
mit zugesetzt, um durch Rectification desselben den darin enthaltenen
Alkohol im Ablaufe wieder zu gewinnen.
Um den Lutter, welcher aus der untern Öffnung des Kühlers ab
fließt, aufzusammeln, wird unter dieselbe ein hölzernes, oben ver-
sästossenes Gefäß von entsprechendem Inhaltsmaße gestellt, welches
man die Vorlagkanne (Konew) zu nennen pflegt. In eine im