Full text: Die Branntweinbrennerei und die Hefenerzeugung (3. Band)

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Verbesserungen des Brennbetriebs mit freiem Feuer. 
Durch Vorwärmung der abzutreibenden Meische. 
Zuvörderst war es die Betrachtung, daß mau den Breuubetrieb 
bedeutend beschleunigen und dabei auch an Brennstoff ersparen könne, 
wenn die abzutreibende Meische schon bis zu einem gewissen Grade er 
hitzt, statt kalt in die Brennblase gefüllt würde. Dabei waren aber 
zweierlei Bedingungen zu erfüllen, nämlich: 
1 ) daß diese Vorerwärmung (Vorwärmung) (Wyliraw) derselben 
ohne einen besondern Aufwand von Brennstoff erzielt werde, und 
2 ) daß die ganze Masse der abzutreibenden Meische nicht auf ein 
mal, sondern in mehren bebrochenen Partien, Blasenfüllungen (Nasa- 
zeni) nach einander abgetrieben, dieselbe Feuerfläche der Blase aber 
beibehalten werde. 
Die Vorwärmung der Meische wurde zuerst durch den im Schorn 
stein abziehenden heißen Rauch zu bewirken geflrcht, und zu diesem 
Behufe ein passendes Gefäß von Kupfer, welches man den Vorwär 
mer (Wyhfewna) nannte, der Art in dem Schornstein befestigt, daß 
der darin aufsteigende heiße Rauch es umziehen, einen Theil seiner 
Wärme an dasselbe und seinen Inhalt abgeben und dadurch die darin 
befindliche Meische erwärmen konnte. Durch ein am Boden des Vor 
wärmers befindliches Abflußrohr mit Hahn, welches in die Blase ein 
mündete und bis fast auf den Boden derselben herabging, wurde die 
erwärmte Meische in die Brennblase abgelassen und kam nun darin na 
türlich in viel kürzerer Zeit zum Kochen. 
Dieses Verfahren setzt voraus, daß der Rauch aus dem Feuer 
raum der Brennblase noch sehr heiß abzieht, und beweist dadurch, daß 
die Fenerungsconstruction derselben eine fehlerhafte ist; denn sonst 
würde der Rauch nicht so heiß in den Schornstein anstreten können, 
um jene Vorwärmung bis zu einem ausgiebigen Grade schnell genug 
bewirken zu können. 
Eine zweite, ausgiebigere und zweckmäßigere, gegenwärtig all 
gemein übliche Methode der Meischvorwärmung gründet sich auf die 
Benützung eines Theils der gebundenen Wärme des in den Kühler 
übergehenden Dampfes, welcher an die vorzuwärmende Meische, statt 
an das Kühlwasser übertragen, dieser zu Gute kommt und zugleich 
zur Ersparniß eines beträchtlichen Theils von Kühlwasser beiträgt, 
indem nun die kalte Meische einen Theil desselben vertritt. Man wen 
dete dazu zwei Kühlgefäße über einander an, vertheilte die Kühl-
	        
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