Full text: Die Branntweinbrennerei und die Hefenerzeugung (3. Band)

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Röhren verbunden werden, daß dieselben bloß in die Hälse der Fla 
schen und nicht auch bis auf deu Boden derselben reichen. Der wässerig- 
alkoholige Dampf wird so veranlaßt, durch dieses System von zwei- 
hälsigcn Flaschen zu streichen, ohne eine Flüssigkeitssäule durchströmen 
zu müssen. Die einzelnen Flaschen sind die Räume, die Dephlegma 
toren, durch welche die Dämpfe strömen, um darin durch Verdichtung 
eines Theils des Wasserdampfes von Flasche zu Flasche eine zunehmende 
Dephlegmation zu erleiden. Läßt man die Außenwände der Flaschen 
bloß durch die Berührung mit der atmosphärischen Luft abkühlen, so 
ist die dephlegmirende Wirkung derselben natürlich nur sehr gering. Das 
Wasser ist ein besserer Wärmeleiter; durch Umgebung der Flaschen 
mit Wasser kann daher die Dephlegmirung verstärkt werden, und es 
steht dieselbe in Proportion mit der Temperatur des Mittels, durch wel 
ches man die Wände der Dephlegmatoren kühl erhält. Die geeignetste 
Temperatur scheint die von 40 bis 60° R. zu sein. 
Auch durch das Dephlegmiren bezweckt man Concentriruug und 
Entfuselung des Destillats. Erstere wird sicher erreicht und steht mit 
dem Grade der Dephlegmation, d. h. mit der Temperatur des De- 
phlegmirmittels, im Verhältnisse. 
Wasser- und Alkoholdampf können bei jeder Temperatur bestehen; 
nur in der Spannung und relativen Menge derselben besteht ein Unter 
schied. 
Bei 80° R. entweicht der Wasserdampf ungehindert in die Luft; 
bei 60° R. nimmt die Luft schon viel weniger, bei 40" R. noch 
weniger Wasserdampf auf. In den Mcische- und Lutterdämpfen ver 
tritt der Alkoholdampf gewissermaßen die Stelle der Luft; er besteht 
noch bei 62° R. Temperatur, bei welcher der Wasserdampf schon gro- 
ßentheils zu Wasser condeusirt wird. Läßt man daher wässerig-alko- 
holige Dämpfe durch Räume streichen, deren Wände mit Wasser von 
62° R. Temperatur umgeben sind, so wird dabei ein großer Theil des 
Wasserdampfes zu Wasser condeusirt werden, der Alkohol aber noch 
in Dampfform beharren, und dieß wird ebenso eintreten, wenn man 
die Dephlegmirräume bis etwa 50° R. abkühlt, nur daß dabei auch 
schon ein Antheil der Alkoholdämpfe mit niedergeschlagen, daher das 
Phlegma alkoholhaltiger wird. Je mehr man die Dephlegmatoren ab 
kühlt, desto alkoholhaltiger wird das Destillat, aber desto mehr erhält 
man auch noch alkoholhaltiges Phlegma, welches man neuerdings de- 
stilliren muß, um den darin enthaltenen Alkohol wieder zu gewinnen. 
Es scheint nicht, daß das Destillat dadurch wirksam entfuselt werde. 
Das Fuselöl hat einen noch höher» Siedepunkt als das Wasser, und
	        
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