Ertter Abschnitt.
Von den zur Branntweinerzeugung dienlichen Mate
rialien und von deren Vorbereitung für den Gahr-
proceß.
In der vorhergehenden dritten und vierten Abtheilung wurde die
Bereitung des Weines ans verschiedenen zuckerhaltigen Frucht- und
Pflanzensäften, insbesondere aus dem Safte der Weintrauben, ferner
des Biers aus Stärkmehl und Kleber enthaltenden Pflanzenstoffen,
wie Gerstenmalz, Gerste, Weizen, Hafer, Mais, Reiß, Kartoffeln
und Hopfen, durch den Brauproceß und durch die geistige Gährung ge
lehrt. Das durch diese Operationen gewonnene Product ist ein Al
kohol enthaltendes Getränk, welches nach den Materialien, woraus es
erzeugt worden ist, verschiedene Nebenbestandtheile enthält, die demsel
ben einen eigenthümlichen Charakter ertheilen. Wenn man diese gegoh-
renen alkoholhaltigen Flüssigkeiten der Destillation unterwirft, so geht
der Alkohol mit viel Wasser vermischt in die Vorlage über, während
die nicht flüchtigen Bestandtheile derselben mit weniger Wasser ver
mischt, mithin in concentrirterer Auflösung in der Destillirgeräthschaft
zurückbleiben.
Um derlei wässerig alkoholische Flüssigkeiten zu gewinnen, wird die
bemerkte Destillation der gegohrenen alkoholhaltigen Flüssigkeit im Gro
ßen wirklich vorgenommen — eine Operation, welche man in der Knust-
sprache das Brennen (Päleni), das gewonnene Destillat Brannt
wein (gebrannten Wein) (Kofalka, Pälenka), die Kunst, Branntwein
zu brennen, Branntweinbrennerei (Winopalnictwi) nennt.
Unter Branntwein versteht man ein Gemische von Alkohol und
Wasser, welches Gegenstand des Genusses ist, dessen Alkoholgehalt
höchstens 50 pCt. dem Volumen oder 42 pCt. dem Gewichte nach be-
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