Full text: Die Branntweinbrennerei und die Hefenerzeugung (3. Band)

Zur Vorwärmung bis 60° R. im Meischwärmer 44400 W. E. 
Zur Vorwärmung in der obern Blase von 60° R. 
bis zum Sieden . 19600 „ 
Zusammen . 64000 W. E. 
Es erübrigen mithin noch für die Rectifica- 
tion und Dephlegmirung 20065 „ 
welches Wärmequantum, wie wir später sehen werden, dazu voll 
kommen ausreichend ist. 
Um nun mit der Vorwärmung der Meische zugleich eine theilweise 
Entwässerung der Lutterdämpfe zu bewirken und nur die mehr Alkohol 
enthaltenden Branntweindämpse in den Kühler zu leiten und vollkom 
men zu verdichten, gerieth man auf den Einfall, das Schlangenrohr 
im Vorwärmer umzukehren, nämlich aufsteigend zu machen, die Dämpfe 
aus der Blase von Unten in dasselbe zu leiten, darin aufsteigen zu 
lassen und sse während ihres Durchgangs durch das in der kältern 
Meische gelagerte Schlangenrohr der Art zu entwässern, daß vom obern 
Ende desselben nur die übriggebliebenen, bedentend alkoholreichern 
Dämpfe in den Kühler übertreten können, das niedergeschlagene Phleg 
ma aber unausgesetzt aus diesem Schlangenrohr wieder in die Blase 
zurückfließe, d. h. man verwandelte den Vorwärmer aus einem Kühler 
in einen Dephlegmator. Damit beging man aber einen großen Fehler. 
Im Anfange der Destillation nämlich, so lange die Meische im Vor 
wärmer noch eine niedrigere Temperatur besitzt, werden alle Dämpfe, 
sowohl die Alkohol- als die Wasserdämpfe, vollständig niedergeschlagen, 
und erst wenn die Meische nach und nach eine höhere Temperatur ange 
nommen hat, vermindert sich die Menge des niedergeschlagenen Phlegma 
und gelangt endlich ein Theil der Dämpfe in den Kühler und wird 
darin zu Branntwein verdichtet. Da aber das im Vorwärmer nieder 
geschlagene alkoholhaltige Phlegma fortwährend in die Blase zurück 
fließt und darin immer wieder auf's Neue zum Kochen erhitzt und zur 
Destillation gebracht werden muß, um den Alkohol daraus zu gewinnen, 
was den Abtrieb so sehr verzögert, daß die Meische im Vorwärmer 
endlich selbst fast bis zum Sieden kam und zu destilliren begann, wo 
bei keine Dephlegmirung mehr Statt finden konnte, so zeigte sich daraus 
die Nothwendigkeit, das continuirliche Zurückfließen des verdichteten 
Phlegma in die Blase zu verhindern. Zu diesem Behufe brachte man 
in dem so gestalteten Vorwärmer unter der Schlangenröhre einen hin 
reichend geräumigen hohlen Raum au, in welchem sich das verdichtete 
alkoholhaltige Phlegma (Lutter) ansammeln und von da nach Bedarf
	        
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