Full text: Die Branntweinbrennerei und die Hefenerzeugung (3. Band)

225 
c) von dem erforderlichen Steigranm, welcher wenigstens % der 
beiden ersten betragen muß. 
Der Rauminhalt der untern Blase muß stets mit dem der obern 
correspondiren. 
Beim Ablassen der Schlempe ans der untern oder der Meischc ans 
der obern Blase muß Luft an die Stelle der Meische treten können; denn 
sonst würde die Flüssigkeit nur stoßweise oder unvollständig abfließen 
und diese Operation nothwendig verzögern; auch muß dafür gesorgt 
werden, daß kein luftverdünnter oder luftleerer Raum in denselben ent 
stehen könne, weil man sonst Gefahr liefe, daß die Blasen durch den 
Druck der äußern Atmosphäre zusammengedrückt würden. Zn diesem 
Behufe pflegt man an den obersten Puncten der Dampfleitungsröhren 
einspringende Ventile anzubringen, welche einen dem Blasen 
inhalte entsprechendenDurchmesser besitzen müssen. Allein, wie die Erfah 
rung vielfach lehrt, ist es nicht zu verhindern, daß feine Tröpfchen 
von Meische bei heftigem Sieden in die Dampfleitnngsröhre mechanisch 
mit aufgetriebcn werden, welche sich an jene Ventile anlegen und sie 
oft verkleben, verklemmen, weßhalb sich dieselben nicht von selbst öffnen, 
sondern vielmehr jedesmal absichtlich geöffnet werden müssen, um sie 
dienstbar zu machen. Sie sind also meistens ebenso gut als gar nicht 
vorhanden, und es fragt sich daher: ob sie nicht besser durch einfache 
gerade Sicherheitsröhren von Kupfer zu ersetzen wären, welche 
ihre Dienste nie versagen und auch wohl keinen merkbaren Verlust an 
Alkohol bedingen? 
An der Dampfleitungsröhre, welche aus der untern in die obere 
Blase führt, wird auch das mit einem Hahn verschlossene P r o b e k ü h l- 
rohr angebracht, um zeitweilig den Ablauf auf seinen Alkoholgehalt 
prüfen und dadurch die Beendigung des Abtriebs bestimmen zu können, 
was natürlich jedesmal nur bei der untern Blase, worin die Meischc 
vollends entgeistet und woraus dann die Schlempe abgelassen wird, zu 
geschehen hat. 
Statt die zweite Blase stasfelförmig neben die erste um 
so viel höher zu stellen, daß die Meische ans derselben in die untere 
Blase abgelassen werden kann, hat man sie neuerer Zeit auch un 
mittelbar über einander gestellt, so daß der Deckel der untern 
Blase den Boden der obern bildet. Von den Nachtheilen, welche diese 
Einrichtung bei der Dampfdestillation bedingt, wird später noch bei 
dieser die Rede sein. 
Bei freier Feuerung hat dieß eine Verzögerung des Abtriebs der 
Meische ans der untern Blase, mithin auch einen größer« Brennstoss- 
Balling's Gährungschemie. III. lö
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.