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Diese Pistoriu s'scben Spiritusbecken müssen, wenn sse wirksam
sein sollen, eine große Kühlfläche, mithin einen großen Durchmesser
erhalten, und werden dann wegen der Masse Kupfer, die zu ihrer An
fertigung nothwendig ist, sehr vertheuert. Von drei vorhandenen
Knpferwättdcn wirkt nur eine einzige (die obere) dephlegmirend. Es
ließe sich diesen Becken wohl eine Construction geben, wodurch drei
wirksame Dephlegmirflächen erhalten werden könnten und an der An
zahl derselben erspart würde; allein es muß denselben auch noch der
Vorwurf gemacht werden, daß sie sich nicht vollständig, mechanisch gar
nicht reinigen lassen, und eben hier, wo das Product sich gewissermaßen
seiner Vollendung nähert, ist Reinhaltung der Geräthe zur Erzielung
eines reinern Productes Hauptsache.
I)r. Gall hat zuerst das Becken dahin verbessert, daß er dasselbe
schmäler, dagegen bedeutend länger machte, es bloß ans zwei Kupfer
platten bestehen ließ, die, in etwa 2 Zoll Entfernung über einander
liegend, eine Art geschlossenen Fächer bilden, dessen untere und obere
Fläche der Länge nach etwas aufsteigend gelegt waren, damit der Dampf
in demselben aufsteige, das condensirte Phlegma aber in entgegenge
setzter Richtung nach Unten abfließe, das Kühlwasser auf der obern,
mit einem Rande versehenen Fläche von Oben, wo es am kältesten
ankomme (40° R. Temperatur), nach Unten zu, wo es allmählig wär
mer wird, in der ganzen Breite des Beckens ablaufe, durch welche An
ordnung die zweckmäßigste Begegnung der Temperaturen der Dämpfe
und des Kühlwassers, so wie eine im Verhältnisse zur Schwere des
Beckens viel größere und wirksamere Dephlegmirfläche erzielt wird,
als bei dem von Pistorius.
Obwohl dieses Spiritusbecken von Gall auch mechanisch reinig
bar ist, da man durch eine an der schmalen Seite angebrachte soge
nannte Verschraubung (eine verschraubte größere Öffnung) in das
Innere derselben gelangen kann, so hat doch derselbe in der neuesten
Zeit solche Vorrichtungen angegeben, die nicht nur die größte Dephleg
mirfläche darbieten, sondern auch ans mechanische Weise vollkommen
und leicht reinigbar sind. Er hat sie beschrieben in einer eigenen Schrift
unter dem Titel: »Beschreibung eines neuen, wohlfeilen, höchst wirk
samen und leicht reinigbaren Dephlegmators« rc., Trier 1844, wor
über in Fischer's Landwirthschaftlicher Literaturzeitung Band VI.
Seite 120 eine Recension und Seite 149 eine Eorrecension erschienen
ist, worin der schädliche Einfluß unreiner, im Innern mit Knpfer-
oryd, Grünspan und Kupferseife (?) überzogener Destillirgeräthe
auf den Branntwein und Weingeist erschöpfend besprochen, die Wich-