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würze S. 238 eingeschlichen hat. Die dort hierüber aufgestellten
Berechnungen und Formeln gelten nämlich nur für die unmittelbare
Vermischung der abzukühlenden Flüssigkeit, und finden demnach ihre
Anwendung bei der letzten Abkühlung der Branntweinmeische, wo der
selben, so wie sie vom Kühlschiffe oder Kühler in den Gährbottich
gelangt, noch eine gewisse Menge kaltes Wasser zugesetzt wird, um
sie damit nicht nur zu verdünnen, sondern auch zu einer der Gährung
angemessenen Temperatur abzukühlen. Da, wo die Abkühlllng nicht
durch Vermischulng, sondern durch Ableitung von Außen Statt hat,
finden sie nur dann Anwendung, wenn das Kühlwasser mit der ab
zukühlenden Flüssigkeit so lange in Berührung bleibt, bis die Abküh
lung erfolgt ist, ohne daß ersteres einem Wechsel unterworfen wird,
mithin beide Flüssigkeiten eine gleiche mittlere Temperatur annehmen
sollen; wenn aber das Kühlwasser gewechselt wird, so stellt sich dabei
die Menge des erforderlichen Kühlwasserbedarfs viel günstiger, weil
das die Warme aufnehmende Wasser fortwährend hinweggcschafft
wird und nur wieder die weiter abzukühlende Flüssigkeit mit der
jedesmal angenommenen niedrigern Temperatur zurückbleibt. Die
folgende Nachweisung in Zahlen gibt hierüber den besten Aufschluß.
Es seien 100 ZZs Wasser von 80° R. Temperatur auf 10° R. ab
zukühlen ; die Temperatur des Kühlwassers sey — 8° R. Nehmen
wir nun an, das abzukühlende Wasser werde in einem Gefäße von
angemessener Form und Oberfläche mit einem gleichen Gewichte Kühl
wasser — L00 U tu Berührung gebracht, so werden sich in einer ge
wissen Zeit die Temperaturen zwischen beiden der Art ausgleichen,
daß sie eine gleiche mittlere Temperatur von
100 X 80-s- 100 X 8
— 200
annehmen werden. Es bleiben also 100 U Wasser von 44° R.
übrig, welche auf ähnliche Art weiter abzukühlen sind. Bei der Be
rührung mit dem zweiten hundert Pfund Kühlwasser stellt sich also
die mittlere Temperatur auf:
und so weiter beim dritten hundert Pfund Kühlwasser: