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Materialien zur Branntweinerzeugung.
Zur Branntweinerzeugung werden dreierlei Materialien ver
wendet, und zwar:
1) Solche, in denen (nebst Wasser) der Zucker den vorwaltenden
Bestandtheil ausmacht, welche aber auch schon das Ferment in
ihrer Mischung enthalten und deßhalb von selbst in Gährung über
gehen. Dazu gehören die Säfte der Trauben, Birnen, Äpfel, Erd
beeren, Johannisbeeren, Stachelbeeren, Vogelbeeren, Himbeeren, Brom
beeren, Hollunderbeeren rc., der Pflaumen, Zwetschken, Kirschen (über
haupt der Prunus-Arten), der Ahorn- und Birkenbänme, des Zucker
rohrs, der grünen Maisstengel und der Runkelrüben. Sie erzeugen
bei ihrer Gährung neben dem Alkohol auch neue Hefe, und die Men
gen dieser beiden erzeugten Produkte sind einander proportional.
2) Solche, welche zwar Zucker enthalten, denen aber das
Ferment fehlt. Diese müssen mit Zusatz der erforderlichen Menge
Ferment in Gährung versetzt werden. Sie zersetzen (consumiren) da
bei eine gewisse Menge Ferment, und es steht die Menge des gebil
deten Alkohols hier im Verhältnisse mit der Menge der zersetzten Hefe
und des Zuckers. Hierher gehören alle reine Zuckerarten: der ge
meine cristallisirbare und der Krümelzucker (Trauben-, Obst- und
Stärkezucker), der Honig, der Stärkesirup, der Zuckersirup und die
Melasse, unter Umständen der Saft der Runkelrüben, Mohrrüben rc.
3) Solche, in welchen kein oder nur wenig fertig gebildeter Zucker
enthalten ist, in welchen dagegen das Stärkmehl den vorwaltenden
Bestandtheil ausmacht, welches bei der Verwendung dieser Stoffe zur
Branntweinerzeugung erst in gährungsfähigen Zucker (Krümelzucker)
umgewandelt werden muß, um die geistige Gährung einleiten und Al
kohol daraus bilden zu können. Diese Substanzen enthalten neben dem
Stärkmehl auch Kleber (Proteinkörper). Deßhalb sind die daraus
bereiteten süßen Flüssigkeiten zwar der Selbstgährnug fähig, aber sie
tritt langsam ein und bietet keinen guten Erfolg. Zur Beschleunigung
des Eintrittes, zur gehörigen Leitung und zum regelmäßigen Verlaufe des
Gährprocesses, so wie zur Erzwingung des gewünschten Erfolges des
selben ist ein Zusatz von Hefe zur Erregung der Gährung unerläßlich.
Neben dem Alkohol entsteht dabei neu gebildete Hefe; die Menge der
selben ist jener des Alkohols und des zersetzten Zuckers proportional.
Zu diesen Materialien gehören: die Getreidearten, der Reiß, der Mais,
die Hülsenfrüchte, die Kastanien, die Eicheln; die vorzüglichste Frucht