Full text: Die Branntweinbrennerei und die Hefenerzeugung (3. Band)

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fobscufeiter eignen als kripferne, weil das Eisen von diesem Feuer we 
niger leide; allein, ist die Feuerung zweckmäßig angelegt und das 
Kupferblech des Kessels nicht zu dick, so ertragen auch kupferne Kessel 
das Steinkohlenfeuer besser. 
Es hängt daher von den bemerkten Umständen, von der Stärke 
und dem Gewichte der Bleche, von der Dauer und von dem verwen 
deten Brennmateriale, so wie davon ab, welche Anschaffungskosten man 
verwenden will oder kann, um ssch fur das eine oder das andere Ma 
teriale zur Anfertigung des Dampfkessels zu entscheiden. 
Einige Bemerkungen über das gewöhnliche Vorgehen 
bei Anlage und Errichtung von Brennereien und 
Brennapparaten. 
Es ist leider zu beklagen, daß es noch so wenige r out inirte und 
vorgebildete Technologen gibt, die sich mit der Errichtung nndIn- 
Betriebsetznng von landwirthschaftlichen Gewerbsanstalten überhaupt 
und mit jenen von Branntweinbrennereien insbesondere be 
fassen, und diesem Umstande mag es wohl mit zugeschrieben werden, 
daß wir so viele in der Anlage vergriffene und mit fehlerhaft con- 
strnirten Apparaten versehene Brennereien antreffen. Allein dieser 
Umstand trägt hieran nicht die einzige Schuld, sondern es ist hieran 
auch Ursache, daß man sich angewohnt hat, eine Branntweinbrennerei 
für etwas Gemeines und Niedriges anzusehen, so daß in Folge dessen 
sowohl die Errichtung als Leitung derselben in den meisten Fällen 2n- 
dividuen überlassen wird, die, ohne Unterricht, bloß bei der Anfertigung 
der Apparate oder Leitung der Brennereien empirisch routinirt, von 
den wissenschaftlichen Grundsätzen, ans welchen beides beruht, auch 
nicht den mindesten Begriff haben, woraus sich die Mißgriffe erklären, 
welche sie täglich begehen und damit auf lange Zeit hinaus viel Scha 
den verursachen. 
Allerdings erleiden die vorn über die Brennapparate aufgestellten 
Berechnungen in der Praxis mancherlei Mvdificationen, die aber die 
Wissenschaft, die wir davon haben, vorhersieht und nach durch die 
Praxis (Erfahrung) an die Hand gegebenen Regeln auch anbringt; 
dennoch bleiben die Resultate der Rechnung als Basis der Construction 
und der Beurtheilung der Wirksamkeit des Apparats giltig; sie bilden 
den Maßstab, an welchem man die Zweckmäßigkeit der Construction, 
mithin seine Brauchbarkeit abzumessen hat.
	        
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