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Von großem Einflüsse hierauf sind auch die Verhältnisse, welche oft
zwischen den Brennereipächtern oder Brennereibesitzern und den Steuer
vorschriften Statt finden, und die, natürlich das Privatinteresse der
erstern berührend, ein Streben hervorrufen, dasselbe mit Hintergehung
der bestehenden Stenervorschriften auf alle mögliche Weise zu fördern,
wodurch die genauesten Berechnungen, die klügsten Combinationen zu
Nichte gemacht werden, weil zu dem genannten Zwecke ein verlei ge
nau berechneter Apparat, dessen Leistung eine in der Zeit
begrenzte ist, nicht gewünscht wird. In diesem Falle ist Alles gut,
was einem Brennapparate ähnlich sieht, wenn er nur dem geheimen
Zwecke dient, welchen zu erreichen jeder andere technische Vortheil
hintangesetzt wird. Die Steuerbehörden werden daher in der Folge
auf die Construction und Leistungsfähigkeit der gebrauchten Brenn
apparate ebenfalls Rücksicht zu nehmen haben.
Anwendung des luftleeren Raumes aus die Brannt
weinerzeugung.
In der neuesten Zeit hat man auch den luftleeren Raum auf
die Gährnng und zur Destillation anzuwenden versucht, in der Voraus
setzung, daß Luftdruck die Gährnng und der Alkohol in der Meische die
vollständige Vergährung hemme und ein Theil desselben in Essigsäure
übergehe. Um dieser nachtheiligen Wirkung und den stattfindenden
Verlusten zu begegnen, kam der Engländer Sheridan vor einigen
Jahren auf den Gedanken, die Gährnng unter Abhaltung des Druckes
der Luft in der Meischwürze vorgehen zu lassen, und den Alkohol so
wie das kohlensaure Gas, in dem Maße, als sie sich bilden, ans der
gährenden Flüssigkeit zu ziehen. Ein Versuch, im großen Maßstabe aus
geführt, soll günstige Resultate gegeben haben. Man bedurfte kei
nes (!) Destillirapparats, sondern nur eines großen Kühlfasses, und er
hielt aus 1 Quarter Getreide bis 28 Gallonen Probespiritus (0.920),
während man nach der gewöhnlichen Weise dllrchschnittlich nur 21 Gal
lonen zog. Die Kohlensäure könne hierbei benützt werden, z. B. zur
Fabrication von Bleiweiß; die abfallende Schlempe enthalte keine
Essigsäure und sei dem Viehe zuträglicher; man erhalte einen ganz fusel
freien (!) Branntwein und verbrauche weit weniger (?) Brennstoff.
vr. Kn fa h l in Berlin soll dieses Verfahren der teutschen Industrie
zugänglich machen wollen; bis jetzt (September 1845) ist aber dar
über noch nichts weiter bekannt geworden.