Full text: Die Branntweinbrennerei und die Hefenerzeugung (3. Band)

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hinein berechnet werden, wozu schon S. 125 Anleitung gegeben wurde. 
Zn England wird von dieser Vorberechnung der zu erhaltenden Alko- 
holansbence nicht nur Seitens der Gewerbtreibenden, sondern auch 
von Seiten der den Brennbetrieb überwachenden Steuerbehörde schon 
seit Zähren Gebrauch gemacht, um die wirklich erhaltene Ausbeute mit 
der vorberechneten zu vergleichen, dadurch den Betrieb zu controliren 
und sich des richtigen Steuereinganges zu versichern, welche strenge 
Überwachung in England deßhalb nothwendig erschien, weil dort die 
Branntweinerzeugung, wie die statistische Übersicht am Ende dieses 
Abschnittes answeis't, ungemein hoch besteuert, die Verlockung zur 
Umgehung der Steuerentrichtung mithin auch viel größer ist. 
Vorerst ist hierbei das Vornrtheil zu bekämpfen, welches selbst 
jetzt noch von Manchen gehegt wird, daß nämlich eine dünnere Mei- 
sche vollständiger vergähre, daher eine größere Alkoholausbente be 
dinge, als eine consistentere (dickere). Uin dieß thun zu können, muß 
die Erfahrung angeführt werden, daß kein Beispiel bekannt ist, wo 
eine dünne Getreide- oder Kartoffelmeische von z. B. 8 pEt. Ertract- 
gehalt bis 0 pCt. oder sogar unter 0 pEt. Sacharometer-Anzeige ver- 
gohren wäre. Nehmen wir an, ihre Vergährung erfolgte bis — 0 pEt. 
Sacharometer - Anzeige, so war ihr scheinbarer Vergährungsgrad 
— _£ — 1.00 und sie enthielt noch 1.498 pEt. vom Gewichte 
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der Würze unzersetztes Ertract. Dieß macht 18.72 pEt. des absoluten 
Ertractgehaltes; denn der wirkliche Vergährungsgrad war in diesem 
8 \ 1 00 
Falle nur = —^ = ~ L228 - 0.814. 
Versuche in England, im Großen unternommen, haben gezeigt, daß 
Getreidewürzen von 12.5 pEt. Ertractgehalt auch noch bis 0 pEt. 
Anzeige am Sacharometer zu vergähren im Stande sind, mithin ihr 
scheinbarer Vergährungsgrad auch — 1.00 ist; aber der wirkliche Ver- 
gährnngsgrad ist dann nur --- - - = 0.811, mithin etwas klei 
ner. Dieß dürfte leicht zu der Vermuthung oder Meinung führen 
können, daß in diesem Falle die Vergährung in der That eine bedeu 
tend geringere war; allein es soll sogleich gezeigt werden, daß diese 
Ansicht eine irrige sein wiirde. Es blieben nämlich im gegebenen Falle 
unzersetzt indergegohrenen Würze zurück p — p x 0.811 — 2.363 pEt. 
Ertract, und dieß macht 18.81 pEt. des absoluten Ertractgehaltes. 
Die Differenz zu Gunsten der schwächer« Würze beträgt demnach nur 
18.81 — 18.72 — 0.09 pEt. des absoluten Ertractgehaltes, mithin 
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