Full text: Die Branntweinbrennerei und die Hefenerzeugung (3. Band)

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mit 40 U angenommen werden; er ist bei guten nnd schlechten Aus 
beuten wenig verschieden, aber bei erster» bedeutend kleiner, wenn 
man ihn auf das Quantum der Ausbeute bezieht. Die Einmeischung 
war eine, der dicksten und die Vergährung zufriedenstellend. Mit der 
größer» Ausbeute werden natürlich alle Factoren kleiner, welche ans die 
Erzeugungskosten des Weingeistes Einfluß nehmen, namentlich die 
Steuer, welche durch Kunstfleiß von 4 fl. 30 kr. C. M. pr. Eimer, 
wie sie das Steuergesetz annimmt, auf 1 fl. 29 kr., mithin auf '/z er 
mäßigt wurde. Das Grünmalz wirkt bedeutend kräftiger als das 
Schwelchmalz; vor Allem aber ist der Nutzen der sachverstän 
digen technischen Leitung des chemischen Theils dieser Brennerei 
in den letztern zwei Betriebsjahren nicht zu verkennen. 
Zum Schluffe wird noch bemerkt, daß die Kunsthefen-Zubereitungs- 
dauer eine 48stündige (dreitägige) war, daß demnach für jeden der 
täglich mit Meische gefüllten Gährbottiche drei Hefenkübel in Verwen 
dung waren, daß aber jeder derselben nur einen Rauminhalt von 3*4 
Eimer hatte. 
Branntweinbrennerei zu B. bei H., Caslauer Kreises in Böhmen. 
IV. 
Diese Brennerei war vom 2 . October 1841 bis 6 . Juni 1842 
durch 244 Tage im Betriebe. Die Gährtonnen hatten 88 Eimer Jn- 
haltsmaß und es wurden meistens täglich zwei, im Ganzen 468 Tonnen 
mit wenigstens 40 bis höchstens 63 Metzen Kartoffeln ä 85 U in jede 
eingemischt. Der Ertractgehalt der Meischwürze wechselte demnach 
von 10 bis 17'4 pCt. nnd die Vergährung erfolgte öfters bis 1 pCt. 
Sacharometer-Anzeige. Es wurde Grünmalz und Kunsthefe ange 
wendet; die Hefenkübel hatten 8‘4 Eimer ('/,<, vom Gährbottich) In 
halt; es wurden aber nur drei für zwei Gährbottiche gebraucht. 
Die Hefen-Zubereitungsdauer war eine 24stündige. Der Brennappa 
rat war ein nachgeahmter G all'scher (ganz von Kupfer), jedoch von 
unzweckmäßigen Jnhaltsmaß-Verhältniffen. Es wurde nur ein Dampf 
kessel von Eisenblech sowohl zum Kartoffelkochen als zum Abtriebe 
angewendet. 
Verarbeitet wurden: 
23937 Metzen Kartoffeln st 85 fö (20346 Centner) und zum Meischen 
verwendet: 
Grünmalz aus 2479 Metzen Gerste ä 60 U = 1487 Centner 40 U. 
Hafcrmalz aus 124 Metzen Hafer a 45 % — 55 „ 80 C
	        
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