Full text: Die Branntweinbrennerei und die Hefenerzeugung (3. Band)

L12 
Mit Hilfe dieser Aufzeichnungen wird man eine gründliche Einsicht 
in die Vorgänge beim Meischprocesse und bei der Gährnng erlangen 
können; man wird die richtigen Unterschiede in den Erfolgen bei Ab 
änderung des Verfahrens wahrnehmen, den Einfluß derselben bei den 
genannten Processen würdigen lernen, das Bessere von dem minder 
Guten zu unterscheiden vermögen, sich dadurch vom Zufalle unabhän 
gig machen und die Leitung so wie den guten Erfolg dieser Processe 
in seine Gewalt bekommen, während man bisher bei dem meist em 
pirischen Vorgänge und eben solchen Beobachtungen immer im Un 
klaren blieb über das, was vorgegangen ist, unb zu spät, um helfen 
zu können, nämlich erst nach beendigtem Abtriebe von dem schlechten 
Erfolge durch die geringere Ausbeute Kenntniß erhielt. Auch dienen 
diese Beobachtungen und Aufzeichnungen zur Controle des Arbeits 
personals. 
Benützung des Nachlaufs von der Branntwein- 
Destillation. 
In Vorstehendem wurde gezeigt, wie man den Nachlauf von der 
Branntweindestillation immer wieder dem Lutter beim Weinen zusetzen 
und so den darin enthaltenen Alkohol in Form von Branntwein durch 
Rectification gewinnen könne. Bei der Destillation mit Apparaten, 
welche sogleich aus der Meische Branntwein oder Weingeist liefern, 
soll der Abtrieb nie so weit fortgesetzt werden, daß man einen Nach 
lauf erhält, sondern die halb entgeistete Meische aus der einen Blase 
und die im Vorwärmer befindliche vorgewärmte Meische soll bei un 
terbrochenem Betriebe zuletzt über Nacht in dem Apparate verblei 
ben und der Abtrieb des folgenden Tags Morgens auf die gewöhnliche 
Weise fortgesetzt werden, wodurch Zeit und Brennstoff erspart werden. 
Man hat vorgeschlagen, diesen Nachlauf zur Erzeugung von Essig 
anzuwenden, um seine Rectification gänzlich zu ersparen. Dieß ist 
nun ebensowohl möglich, als man verdünnten Branntwein selbst dazu 
verwendet; allein der größere Gehalt des Nachlaufes an Fuselöl 
möchte dieser Benützung in Bezug auf die Qualität des erzeugten 
Essigö wohl entgegen sein.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.