Full text: Die Branntweinbrennerei und die Hefenerzeugung (3. Band)

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scheiden, und den fnseligen Nachlauf davon für sich oder mit ihm ähn 
lichen geistigen Flüssigkeiten der Rectification zu unterwerfen, um ihn 
wieder zu reinigen. 
Das einzige erfolgreiche Mittel, den Branntwein zu entfuseln, ist 
in der That die Rectification desselben, und wenn man auch Kohle 
als Entfuselungsmittel anwendet, so muß doch immer diese Anwendung 
entweder mit der Destillation verbunden werden oder ihr vorangehen. 
Den Alkohol kann man dadurch so rein gewinnen, daß er weder den 
unangenehmen Geruch noch Geschmack des Branntweins besitzt. 
Die Ursache davon, daß der Branntwein und Weingeist reiner 
werden, wenn man sie mehrmal nach einander besondern Rectifica- 
tionen unterwirft, nachdem sie jedesmal zur tropfbaren Flüssigkeit 
verdichtet worden, in Vergleichung mit den Rectificationen in den 
neuern Apparaten, wo er minder rein erhalten wird, ist die, daß im 
letztern Falle fuseliger Branntweindampf die Erhiz- 
zungsquelle bildet, wie bereits früher bei einer andern Gele 
genheit erklärt worden, und daß dieser fuselige Branntweindampf 
nicht in der Flüssigkeit verdichtet wird, sondern sie bloß durchströmt 
und das Fuselöl weiter führt. Die Rectificationen in den Brenn 
apparaten sind daher anderer Art, als die mittelst mehrer sich folgender 
Separat-Destillationen. 
Entweder wird nun der flüssige Branntwein mit der Kohle eut- 
fnselt, und dazu wendet man feines Kohlenpulver an, oder es wird 
der Branntweindampf entfuselt, dazu dient gekörnte Kohle. 
Die Rectification des Branntweins mit Zusatz von Kohlenpulver zeigt 
sich fehlerhaft, weil die Kohle bei der Siedehitze der destillirendeu 
Flüssigkeit das Fuselöl nicht fest genug zurückzuhalten vermag. 
Um den Branntwein auf erstere Weise zu entfuseln, wählt man 
dazu entweder den Weg der Digestion oder den der Filtration, 
und gebraucht dazu feines Kohlenpulver. 
Bei der Reinigung durch Digestion nimmt man auf 1 Eimer 
Branntwein 3—5 U Kohlenpulver und rührt dasselbe in großen Fäs 
sern mit Flügelwellen in den Branntwein ein, was man durch etwa 
zwei Tage öfters wiederholt. Nach dieser Zeit wird der Branntwein 
von dem zu Boden gesetzten Kohlenpulver klar abgezogen mit) durch 
Destillation gereinigt. War die Kohle nicht frisch ausgeglüht, so 
kann der Branntwein nach Io ß Paraffin (aus dem absorbirten brenz 
lichen Öl) enthalten. Das Kohlenpulver hält eine gewisse Menge 
Branntwein zurück, welcher daraus durch Destillation mit Wasser ge 
wonnen werden muß.
	        
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