Full text: Die Branntweinbrennerei und die Hefenerzeugung (3. Band)

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Die Ausbeute an Hefe betreffend, so hängt diese wesentlich von 
dem Vergährnngsgrade der Meische oder Würze ab, und dies; ist die 
w u u d e S e i t e der bisherigen empirischen Praxis in der Branntwein 
brennerei und Hefenfabricativn; denn man bemühte sich weder, 
sie zn erkennen noch zu vervollständigen, sondern man begnügte sich 
mit dem, was der Zufall gab. Diesem Übelstande soll wo möglich 
abgeholfen und der dabei vorgehende chemische Proceß in seinen Er 
folgen und dabei gebildeten neuen Produkten richtiger zu kennen und 
zn beurtheilen gelehrt werden. Es bandelt sich also darum, die reinste, 
kräftigste Hefe auf die zweckmäßigste und wohlfeilste Weise zu erzeugen, 
und dieß soll der Gegenstand der folgenden Verhandlungen sein. 
Verbesserte Hesenerzengnng. 
Preßhefe und Hefenpulver zum Gebrauche für die Weißbrot 
bäckerei und Kunstbäckerei, für Haushaltungen und für Branntwein 
brennereien läßt sich erzeugen als Nebenprodnct, und zwar sowohl 
bei der B r a n n t w ei n e r z e u g n n g, als 
„ „ Essigfabrication. 
Wird aus der gegohrenen Meische neben der Hefe Branntwein 
gewonnen, so unterliegt die Meische nach dem Inhalte des Gährbottich- 
ranmes, worin sie behandelt wird, der Besteuerung. Geschieht aber 
eine solche Benützung nicht und verwendet man das gegohrene Meisch- 
gut zur Erzeugung von Essig, so findet keine Besteuerung Statt, weil 
der Essig ein Product ist, welches in jeder Haushaltung leicht erzeugt 
werden kann, und sonst auch im Ganzen in so geringer Menge erzeugt 
und consumirt wird, daß seine Besteuerung und eine Controle seiner 
Erzeugung für den Staatsschatz nicht lohnend wäre. Daraus ergeben 
sich aber für den Hefenfabrikanten Umstände, welche die wohlfeile Er 
zeugung der besten Preßhefe ungemein begünstigen. 
Diese verschiedenen ausführbaren Methoden der Hefenerzengung 
sollen hier der Reihe nach durchgegangen und kritisch erörtert werden. 
Hefenerzeugung als Nebenprodukt der Branntwein 
brennerei. 
Bisher war nach dem Vorstehenden eine Art der Preßbefenerzeu- 
gnng üblich, wobei die ganze Meische sammt Trebern gegohren und
	        
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