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deßhalb eine mit Stärkmehltegumenten und feiner Kleie verunreinigte
Preßhefe erzeugt wurde; allein wenn diese Methode der Preßhefen
erzeugung rationell ausgeführt und dadurch die reinste und kräftigste
Preßhefe erzeugt werden soll, so ist dazu nothwendig, daß
a) nicht die ganze Meische sammt Trebern der Gährung unter
worfen werde, sondern daß dieselben daraus geschieden, aus dem ver
arbeiteten Getreide und Gersteumalze eine Würze gezogen und nur
diese in Gährung versetzt werde, wie das Letztere in England bei der
Getreide-Branntweinbrennerei allgemein geschieht, und
h) daß dahin gewirkt werde, daß die Verjährung dieser Würzen
so vollkommen als möglich erfolge, zu welchem Zwecke eine hinreichende
größere Menge Stellhefe aus ungekochter Würze, eine zweckmäßige
Vorbereitung derselben bis zum Eintritte der Hefeubilduugsperiode
mit Zusatz von Malzmehl gebraucht, und daß sich des Sacharo
meters bedient werde, um die fortschreitende scheinbare Attenuation
und den endlichen Gährungserfolg zu ermitteln und sich so von dein
Fortgänge des Gährungsprocesses die erforderliche Kenntniß zu ver
schaffen. Von der möglichsten Vergährung der Meischwürze ist nebst
der Menge des gebildeten Alkohols auch die der erzeugten Hefe ab
hängig, daher hierbei insbesondere auch dahin zu wirken ist, eine solche
zu erreichen, worüber nur das Sacharometer genauen Aufschluß gibt.
Zur Erzeugung der Meische können nebst Gersteumalz alle übrige
Getreidearten, und zwar im rohen Zustande verwendet werden; nur
beim Gebrauche von Roggen macht es einige Schwierigkeiten, die Würze
von den Trebern abzuziehen, wozu indeß später noch ein Mittel an
gegeben werden wird. Man meischt das Gersteumalz mit dem Getreide
schrot kunstmäßig ein und wendet dabei die möglich niedrigste Tempe
ratur an; nach erfolgter Zuckerbildung wird die Würze davon wie
beim Bierbrauen abgezogen, die den Trebern anhängende Würze mit
einem oder zwei Aufgüssen von heißem Wasser gewonnen, die letzter«
aber, um sie zu coucentriren, statt Wasser zu einer neuen Meischung
verwendet, was einen ununterbrochenen Betrieb voraussetzt. Die ab-
gesiossene erste Würze muß möglichst schnell abgekühlt werden, wozu
eine der bekannten, nach den Umständen zulässigen Verfahruugsweisen
gewählt werden kaun. Es ist hierbei eben nicht nothwendig, die
Würze v o l l k omm c n klar von den Trebern abzuziehen; sie kann immer
hin etwas getrübt sein, indem dieß noch keine so bedeutende Verun
reinigung der Hefe bedingt, als sie bei der Gährung der dicken Meische
Statt hat. Die ansgesüßten Treber können sogleich als Vieh-
futter verwendet werden. Nach erfolgter Kühlung wird die erste