Full text: Die Branntweinbrennerei und die Hefenerzeugung (3. Band)

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deßhalb eine mit Stärkmehltegumenten und feiner Kleie verunreinigte 
Preßhefe erzeugt wurde; allein wenn diese Methode der Preßhefen 
erzeugung rationell ausgeführt und dadurch die reinste und kräftigste 
Preßhefe erzeugt werden soll, so ist dazu nothwendig, daß 
a) nicht die ganze Meische sammt Trebern der Gährung unter 
worfen werde, sondern daß dieselben daraus geschieden, aus dem ver 
arbeiteten Getreide und Gersteumalze eine Würze gezogen und nur 
diese in Gährung versetzt werde, wie das Letztere in England bei der 
Getreide-Branntweinbrennerei allgemein geschieht, und 
h) daß dahin gewirkt werde, daß die Verjährung dieser Würzen 
so vollkommen als möglich erfolge, zu welchem Zwecke eine hinreichende 
größere Menge Stellhefe aus ungekochter Würze, eine zweckmäßige 
Vorbereitung derselben bis zum Eintritte der Hefeubilduugsperiode 
mit Zusatz von Malzmehl gebraucht, und daß sich des Sacharo 
meters bedient werde, um die fortschreitende scheinbare Attenuation 
und den endlichen Gährungserfolg zu ermitteln und sich so von dein 
Fortgänge des Gährungsprocesses die erforderliche Kenntniß zu ver 
schaffen. Von der möglichsten Vergährung der Meischwürze ist nebst 
der Menge des gebildeten Alkohols auch die der erzeugten Hefe ab 
hängig, daher hierbei insbesondere auch dahin zu wirken ist, eine solche 
zu erreichen, worüber nur das Sacharometer genauen Aufschluß gibt. 
Zur Erzeugung der Meische können nebst Gersteumalz alle übrige 
Getreidearten, und zwar im rohen Zustande verwendet werden; nur 
beim Gebrauche von Roggen macht es einige Schwierigkeiten, die Würze 
von den Trebern abzuziehen, wozu indeß später noch ein Mittel an 
gegeben werden wird. Man meischt das Gersteumalz mit dem Getreide 
schrot kunstmäßig ein und wendet dabei die möglich niedrigste Tempe 
ratur an; nach erfolgter Zuckerbildung wird die Würze davon wie 
beim Bierbrauen abgezogen, die den Trebern anhängende Würze mit 
einem oder zwei Aufgüssen von heißem Wasser gewonnen, die letzter« 
aber, um sie zu coucentriren, statt Wasser zu einer neuen Meischung 
verwendet, was einen ununterbrochenen Betrieb voraussetzt. Die ab- 
gesiossene erste Würze muß möglichst schnell abgekühlt werden, wozu 
eine der bekannten, nach den Umständen zulässigen Verfahruugsweisen 
gewählt werden kaun. Es ist hierbei eben nicht nothwendig, die 
Würze v o l l k omm c n klar von den Trebern abzuziehen; sie kann immer 
hin etwas getrübt sein, indem dieß noch keine so bedeutende Verun 
reinigung der Hefe bedingt, als sie bei der Gährung der dicken Meische 
Statt hat. Die ansgesüßten Treber können sogleich als Vieh- 
futter verwendet werden. Nach erfolgter Kühlung wird die erste
	        
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