Full text: Die Branntweinbrennerei und die Hefenerzeugung (3. Band)

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Großen batten, sich nicht die Mühe nahmen oder auch nicht den Trieb 
hatten, tiefer in das Wesen der hierbei vorgehenden Erscheinungen 
und Processe einzudringen, mithin es denn fortwährend bei der bloß 
obe rf lä ch i g eit Auffassung und Behandlung derselben blieb. Schrift 
steller vom Gewerbsfache selbst zählt die Zymotechnie sehr wenig, 
und bei diesen gibt sich wieder Mangel an wissenschaftlichen Kennt 
nissen kund, so daß sie deßhalb weder richtige Beobachtungen zu ma 
che«, noch die Erscheinungen richtig zu erkläre» im Stande waren. 
So blieb es denn meistens bei den beliebten, theilweise mit wissenschaft 
lichen Erklärungen ausgeschmückten beschreibenden Darstellungen der 
herrschenden Verfahrungsweisen, wodurch zwar das Bestehende fest 
gehalten, aber kein Fortschritt ermöglicht wird; denn zur Bewirkung 
des Letzter« ist nothwendig, alle Verfahrungsweisen, vorhergehende 
Erscheinungen und Processe auf die letzte Ursache zurückzuführen und 
dadurch zur richtige« wissenschaftlichen Erkenntniß zu bringen, was 
bisher in der erforderlichen Vollständigkeit noch fast nirgends geschehen 
war. Von unberufenen Schriftstellern will ich hier gar nicht spre 
chen; sie verderben mehr, als sie gut machen, und sind diejenigen, 
welche am meisten dazu beigetragen haben, das Vertrauen des ge- 
werbtreibenden Publicums zu den Schriften und zu den Männern vom 
Fache zu erschüttern. 
Eine Ausnahme hiervon machen die Schriften von Gall über 
Construction der Brenngeräthe; sie find das Beste, was die 
Literatur in diesem Fache aufzuweisen hat, und merk 
würdig genug, weil sie zum Verstehen etwas, jedoch nur eiufache 
mathematische Kenntnisse und Studium (Nachdenke») erfordern, wer 
den sie nicht nach Verdienst gewürdigt. Zch habe aber schon oft zu 
bemerken Gelegenheit gehabt, daß sich die Wissenschaft nicht auch in 
einer dem Uneingeweihten faßlichen Sprache vortragen läßt, und daß 
es daher an den Gewerbtreibenden liege, sich durch Aneignung der 
erforderlichen Kenntnisse auf den nothwendigen höhern Staudpuuct 
des Erkenntnißvermögens zu versetzen, wozu gegenwärtig überall 
Gelegenheit geboten ist. Von andern Schriftstellern, die sich uni die 
zymotechnischen Gewerbe, je nach ihrem Standpuncte und Zeitalter, und 
um die Wissenschaft der Zymotechnie verdient gemacht haben, will ich 
bloß noch folgende Werke anführen und die Recensionen namhaft machen, 
welche darüber in der »Encyclopädischen Zeitschrift des Gewerbewesenö« 
(Mittheilungen) erschienen sind, wornach man im Stande sein wird, sich 
über den Werth dieser Werke ein richtiges Urtheil zu bilden.
	        
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