40»
Großen batten, sich nicht die Mühe nahmen oder auch nicht den Trieb
hatten, tiefer in das Wesen der hierbei vorgehenden Erscheinungen
und Processe einzudringen, mithin es denn fortwährend bei der bloß
obe rf lä ch i g eit Auffassung und Behandlung derselben blieb. Schrift
steller vom Gewerbsfache selbst zählt die Zymotechnie sehr wenig,
und bei diesen gibt sich wieder Mangel an wissenschaftlichen Kennt
nissen kund, so daß sie deßhalb weder richtige Beobachtungen zu ma
che«, noch die Erscheinungen richtig zu erkläre» im Stande waren.
So blieb es denn meistens bei den beliebten, theilweise mit wissenschaft
lichen Erklärungen ausgeschmückten beschreibenden Darstellungen der
herrschenden Verfahrungsweisen, wodurch zwar das Bestehende fest
gehalten, aber kein Fortschritt ermöglicht wird; denn zur Bewirkung
des Letzter« ist nothwendig, alle Verfahrungsweisen, vorhergehende
Erscheinungen und Processe auf die letzte Ursache zurückzuführen und
dadurch zur richtige« wissenschaftlichen Erkenntniß zu bringen, was
bisher in der erforderlichen Vollständigkeit noch fast nirgends geschehen
war. Von unberufenen Schriftstellern will ich hier gar nicht spre
chen; sie verderben mehr, als sie gut machen, und sind diejenigen,
welche am meisten dazu beigetragen haben, das Vertrauen des ge-
werbtreibenden Publicums zu den Schriften und zu den Männern vom
Fache zu erschüttern.
Eine Ausnahme hiervon machen die Schriften von Gall über
Construction der Brenngeräthe; sie find das Beste, was die
Literatur in diesem Fache aufzuweisen hat, und merk
würdig genug, weil sie zum Verstehen etwas, jedoch nur eiufache
mathematische Kenntnisse und Studium (Nachdenke») erfordern, wer
den sie nicht nach Verdienst gewürdigt. Zch habe aber schon oft zu
bemerken Gelegenheit gehabt, daß sich die Wissenschaft nicht auch in
einer dem Uneingeweihten faßlichen Sprache vortragen läßt, und daß
es daher an den Gewerbtreibenden liege, sich durch Aneignung der
erforderlichen Kenntnisse auf den nothwendigen höhern Staudpuuct
des Erkenntnißvermögens zu versetzen, wozu gegenwärtig überall
Gelegenheit geboten ist. Von andern Schriftstellern, die sich uni die
zymotechnischen Gewerbe, je nach ihrem Standpuncte und Zeitalter, und
um die Wissenschaft der Zymotechnie verdient gemacht haben, will ich
bloß noch folgende Werke anführen und die Recensionen namhaft machen,
welche darüber in der »Encyclopädischen Zeitschrift des Gewerbewesenö«
(Mittheilungen) erschienen sind, wornach man im Stande sein wird, sich
über den Werth dieser Werke ein richtiges Urtheil zu bilden.