Full text: Die Branntweinbrennerei und die Hefenerzeugung (3. Band)

Richtung gibt und dem gewonnenen Branntwein einen üblen Geschmack 
und Geruch ertheilt. 
In den Branntweinbrennereien wird auch noch sehr viel Wasser 
zur Kühlung bei den Destillirapparaten, zur Speisung der Dampf 
kessel rc. verbraucht. Zu ersterem Zwecke ist ein hartes Wasser weniger 
nachtheilig als zu dem letzter«, indem es zum Absetzen des Kesselsteins 
auf dem Boden des Dampfkessels Veranlassung wird, was der Dauer 
des Kesselbodens Eintrag thut. Man hat viele, mitunter sehr unrein 
liche Mittel vorgeschlagen, um beim Gebrauche harten Wassers die 
Bildung eines festen Absatzes auf dem Boden des Kessels zu hindern; 
Pferdemist, Kartoffeln, Kohlenpnlver wurden hierzu verwendet. 
Neuerer Zeit wird dazu ein Geheimmittel verkauft, welches zufolge 
damit vorgenommener Untersuchung mit wenig Schwefelsällre berei 
teter, sehr schleimiger Stärkesirup ist, bei welchem man die Säure, statt 
mit Kalk, mit einem Überschuß von Pottasche oder Soda ncutralisirt 
hat. Es soll damit die innere Kesselwand bestrichen werden; allein 
es ist begreiflich, daß, wenn dieß Mittel überhaupt einen Nutzen schafft, 
es hinreichen muß, eine zweckdienliche Menge davon in den Kessel zu 
bringen. 
Es scheint mir, daß mechanisch wirkende Mittel hierbei am meisten 
leisten sollten, und dieß wären Glasscherben oder gröbere Quarzstücke, 
die man in den Kessel bringt. Indem sic beim wallenden Kochen des 
Wassers in Bewegung versetzt werden und immer wieder auf den Boden 
herabsinken, hindern sie die Bildung eines festen Absatzes durch ihre 
fortwährende Reibung an dem Boden. Jedoch versteht es sich von 
selbst, daß man das Wasser zeitweilig, z. B. in je 3 bis 6 Tagen, aus 
dem Kessel ablassen und durch frisches ersetzen müsse, um die beim Ko 
chen desselben dennoch erfolgten starren Ausscheidungen zu entfernen. 
Mersch- und Gahrgefäße. 
Das Einmeischen der zur Branntweinerzeugung bestimmten Stoffe 
und die Gährung der erzeugten Meische geschieht in eigenen Gefäßen, 
die man Meisch- oder Gährgefäße (Mcisch- oder Gährtonnen, Gähr- 
kufen, Gährbottiche) nennt. Man verfertigt sie am besten von Hotz 
und macht die Holzwände 2 bis 3 Zoll dick, um sie der abkühlenden 
Einwirkung der äußern Umgebung weniger auszusetzen. Zu ihrer 
Anfertigung empfiehlt man vorzüglich Kiefern- und Eichenholz. Über 
die Vorzüge der einen oder der andern Holzart bei dieser Verwendung
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.