Full text: Die Branntweinbrennerei und die Hefenerzeugung (3. Band)

derselben sind die Meinungen getheilt, indem sich Einige für diese, An 
dere für jene Holzart aussprechen, je nachdem sie bei dieser oder bei 
jener bessere Resultate erzielt haben. Indessen eben hierin scheint der 
Beweis zu liegen, daß es dabei weniger auf die Art des Holzes, als 
vielmehr auf ein rationelles Verfahren ankommt, um unter allen Um 
ständen gleichgute Resultate zu erhalten. Das Kiefernholz kommt 
nicht nur wohlfeiler zu stehen als das Eichenholz, sondern widersteht 
auch bei der oft abwechselnden Nässe und Trockne dieser Geräthe'-mehr 
der Fäulniß, als Tannen- oder Fichtenholz, worauf hier besonders mit 
zu sehen ist. Eichenholz gewährt auch eine größere Dauer, allein es 
ist theuerer und wegen seiner Schwere sind die daraus verfertigten Ge 
rüche schwieriger zu handhaben. Einige wollten in seinem Gehalte an 
Gerbestvff eine Ursache erblickt haben, aus welcher Meischen darin 
vollständiger vergähren und weniger leicht sauer werden; allein dieser 
Gerbestoff (Gerbesäure) wird nach kurzem Gebrauch an der Innen 
fläche bald ausgelaugt, und dann muß doch seine vermeinte gute Wir 
kung ein Ende haben.— Auch Gährgefäße von Gußeisen (Blansko in 
Mähren) hat man angewendet; sie haben den Nachtheil, die gäh- 
rende Meische durch Wärmeableitung zu sehr abzukühlen und dadurch 
die vollkommene Vergährnng zu hindern. 
Die Größe dieser Gefäße richtet sich nach der des Betriebes. In 
den, der Verzehrungssteuer unterworfenen österreichischen Provinzen ist 
der kleinste Rauminhalt derselben mit 5 Wiener Eimer festgestellt. Man 
hat aber auch derlei Gefäße von 60 und bis 90 Eimer Inhaltsmaß. 
Es wurden davon vorn zweierlei Gefäße unterschieden, nämlich 
Meischgefäße und Gährgefäße. In den kleinern, noch nach alter Art 
betriebenen Brennereien wird das Einmeischen meistentheils in den Gähr- 
bottichen selbst verrichtet, und dann werden nicht nur keine besondere 
Einmeischgefäße verwendet, sondern die Gährbottiche müssen auch eine 
zum Einmeischen geeignete Form erhalten. Man macht sie flacher, 
nicht über 3 Fuß tief und oval, um die Meische darin besser bearbeiten, 
dann um von den Seiten leichter in die Mitte der Gährbottiche reichen 
zu können. Solche gemeinschaftliche Meisch- und Gährbottiche hat 
man auch bis zu 35 Eimer Inhaltsmaß. 
In größer« Branntweinbrennereien wird das Meischen in beson 
dern Einmeischgefäßen verrichtet, welche eine den obigen ähnliche, dazu 
passende Form besitzen; man nennt sie Vvrmeischbottiche (zapa- 
fowacikäde), und aus denselben wird erst die vollendete Meische nach 
beendigter Zuckerbildung in die Gährgefäße gebracht, wobei ein Vor- 
meischbottich für viele Gährbottiche ausreicht, weil die Einmeischung
	        
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