Full text: Die Branntweinbrennerei und die Hefenerzeugung (3. Band)

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fabrication gebraucht. Indem man diese eiförmigen Gefäße mittelst durch 
strömenden Dampfes (aus dem Dampfkessel der Destillirgerathschaft) 
luftleer macht und nun den sich darin befindenden Dampf condensiren 
läßt, wodurch ein luftleerer Raum hervorgebracht wird, werden sie 
zum Aufsaugen von Flüssigkeiten, hier der Meische, geschickt gemacht. 
Haben sie sich auf diese Weise mit Meische gefüllt, sperrt man das 
Zuflußrohr ab und läßt nun den Dampf durch seine Elasticität auf 
die Oberfläche dieser Meische in dem Gefäße wirken, so treibt er sie 
durch ein bis auf den Boden desselben reichendes, unten offenes Steig 
rohr in die Destillirgeräthschaft, welche Operation so oft, je nach 
dem Rauminhalt dieses Gefäßes, wiederholt werden muß, bis die De 
stillirgeräthschaft gehörig mit Meische gefüllt ist. 
Gumbinner schlägt vor, den Gährgefäßen doppelte Böden zu 
geben, zwischen welchen sich eine ftagnirende Luftschicht befindet, um 
die Abkühlung der Jährenden Meische von Unten zu vermindern — eine 
Einrichtung, die auch bei den Vormeischbottichen Vortheilhaft sein könnte; 
ebenso will er die Gährbottiche in der Gährkammer in durch Breter- 
wände getrennte Kammern oder Zellen einschließen, um deren Abküh 
lung an den Seiten zu hindern. 
Wenn man erfahren hat, welchen nachtheiligen, die Vergährung 
hemmenden Einfluß ein kalter Luftzug, Gährbottiche an schlecht ver 
wahrten Fenstern stehend u. dgl. haben, so kann diesem Vorschlage mir 
Beifall gezollt und seine Ausführung empfohlen werden. 
Beim Getreidemeischen zu beobachtende Temperatur. 
Bereits bei Gelegenheit, als im II. Bande von der Anwendung roher 
Gctreidearten in Gemeinschaft mit Gerstenmalz zur Biererzeugnng die 
Rede war, wurde, auf Erfahrung gestützt, erklärt, daß bei dem innig 
mit Kleber gemengten Zustande, in welchem sich das Stärkmehl der 
rohen Getreidearten in dem mehligen Korn derselben befindet, eine 
endliche Temperatur der Meische von 60° R. vollkommen hinreicht, um 
dasselbe zur Auflösung und Zuckerbitdling zu bringen, daß aber auch 
eine noch um mehre Grade niedrigere Temperatur dazu genügen würde, 
so daß jene 60° R. als das Marimum angesehen werden müssen, 
welches dabei angewendet werden darf; ja es scheint eine etwas nie 
drigere Temperatur dabei ans dem Grunde nützlich, weil die Erfahrung 
zeigt, daß so bereitete Meischwürzen eine größere Vergährungsfähigkeit 
besitzen, was eben in der Branntweinbrennerei so wichtig ist.
	        
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