32
Zweck sicherer zu erreichen, läßt man die eingemeischte Schrotmasse we
nigstens V» Stunde stehen, um ihre gehörige Durchdringung mit dem
warmen Wasser abzuwarten. Durch die Vermengung der etwa 10° R.
warmen Schrotmasse mit dem heißern Wasser findet natürlich eine Aus
gleichung der Temperatur zwischen beiden und eine Abkühlung der Meische
während ihrer Bearbeitung Statt, welche sich aus folgender Rechnung
ergibt, wobei die specifische Wärme des Schrotgemengcs — 0.42 ge
setzt wird. Die entstehende mittlere Temperatur ist nämlich:
160 X 40 + 100 X 0.42 x 10 _
Die Abkühlung während des Meischens findet bis etwa 30° R. Statt.
Nun wiro diese Meische mit 240 U kochendheißem Wasser gar ge
brüht. Die dadurch bedingte Erhöhung der Temperatur ist:
202 X 30 + 240 X 80 _ no ß
— — 569° R.,
442 '
oder wegen während der Operation schon vor sich gehender Abkühlung
circa 54° R.
Nun wird der Bottich bedeckt und die Meische bleibt 1 bis 2 Stun
den der Zuckerbildttng überlassen. Nach dieser Zeit läßt man sie unter
öfterem Anfmeischen ltnd Umrühren noch so lange stehen, bis sie allmäh-
lig zu einer Temperatur von etwa 32° R. abkühlt, worauf dazu ge
schritten wird, die Meische durch Zusatz von kaltem Wasser zu der zur
Gährung tauglichen Temperatur zu bringen — eine Operation, die man
das Zukühlen (Ochlazeni) der Meische nennt. Dazu ist der dritte
Antheil Wasser, nämlich 400 U bestimmt. Es sei seine Temperatur
— 8° R., so ist die nach Zusatz desselben entstehende Temperatur:
__ 442 x 32 + 40 0 X 8 _
oder wegen theilweiser Abkühlung — 20° R., welche zur Gährung ge
eignet ist.
Ans dieser Berechnung sieht man, welche Factoren ans den Erfolg
der Operationen in Bezug auf Temperatur einen vorzüglichen Einfluß
nehmen. In dem vorstehend berechneten Beispiele wurde die Tempe
ratur des Wassers, in welches das Malzschrot ausgeschüttet wird, mit
40° R. angenommen; allein sie kann bis 50° R. erhöht werden, ohne
einen nachtheiligen Einfluß befürchten zu müssen, uttb da dann weniger
siedendheißes Wasser zlim Znbrühen nothwendig wird, so kann in die
sem Falle dicker, etwa in dem Verhältnisse von 7 Gewichtstheilen Was
ser auf 1 Gewichtstheil Trockensubstanz eingemeischt werden. Andern-
theils kann der Fall eintreten, daß das verarbeitete Getreideschrot