Full text: Die Branntweinbrennerei und die Hefenerzeugung (3. Band)

Benützung derBranabfäVte znr Branntweinerzengung. 
Bei der Bierbrauerei werden mehre Abfälle erhalten nnd mitunter 
absichtlich erzeugt, welche Vortheilhaft znr Erzeugung von Branntwein 
verwendet werden können. Die Abfälle sind: 
1) Der Ober- und Untertcig; 
2) der ausgekochte, mit Würze angesogene Hopfen; 
3) die Treber. 
Absichtlich erzeugt wird 
4) das Glattwasser. 
In der Bierbrauerei wurde gezeigt, daß das Abnehmen des Ober 
teiges von den Trebern nicht nothwendig ist, um eine klare Nachwürze 
zu erhalten, nnd daß dadurch ein Verlust an zu Bier benützbarer Würze 
bedingt werde, die sich in demselben befindet. Da jedoch, wo er den 
noch vor dem Nachgnsse von den Trebern abgenommen wird, ist er 
ein für die Branntweinerzengung werthvolles Materiale, weil er eine 
concentrirte Malzwürze enthält, obwohl die Menge desselben eben nicht 
groß ist. Es ist aber vortheilhafter, die ihm anhängende Würze durch 
den Nachguß zur Biererzeugung zu gewinnen. 
Der unter dem Seiheboden oder unter den Seiheplatten befindliche 
Unterteig ist durch den Nachguß bereits ausgesüßt und deßhalb von 
minderer Nutzbarkeit; auch ist seine Menge nicht von Bedeutung. In 
sofern er noch der Auflösung entgangene Theile des mehligen Korns 
enthält, würde er vortheilhafter bei dem Einmeischen als nach demsel 
ben der Meische zugesetzt werden müssen. 
Die Treber enthalten wohl noch öfters — besonders von schlecht 
gekeimtem Malze — gröbere Theile des mehligen Korns, welche der 
Auflösung beim Meischen entgangen sind und woran hier vorzüglich 
der Umstand Ursache ist, daß die Zerkleinerung des mehligen Korns 
nicht vollkommen genug erfolgt war, wobei obersiächige Verkleisterung 
der gröbern Theile eintritt, welche die Auflösung derselben hindert. 
Bei solchem Malze gewährt das Dickmeischkochen in der Brauerei eini 
gen Nutzen, d. h. eine etwas vollständigere Auflösung des mehligen 
Korns; allein derselbe steht kaum im Verhältnisse mit dem dazu noth 
wendigen größer« Aufwand. Treber dieser Art sind schwerer und hat 
ten mehr Würze zurück; insofern wären sie zur Branntweinerzengung 
anwendbarer. Da sie jedoch hierzu nothwendig mit Wasser verdünnt 
werden müßten, um eine flüssige Meische zu erzeugen, so würde die 
erzeugte Würze zu verdünnt und daraus nicht nur keine genügende
	        
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