Zerkleinern der Kartoffeln.
Die gekochten Kartoffeln, besonders wenn sie beim Kochen eine
mehlige Beschaffenheit angenommen haben, sind sehr weich und lassen
sich daher leicht zerdrücken und dadurch zerkleinern, ohne daß die Kar
toffeln dabei zu einer teigigen Masse zusammenballen. Man hat vieler
lei Vorrichtungen ausgedacht und versucht, um diese Verkleinerung so
vollkommen als möglich zu verrichten — denn davon ist die Vollständig
keit der Auflösung des Stärkmehls beim Meischproceffe abhängig —;
allein keine Maschine hat dazu mehr Anwendung und Verbreitung
gefnnden, als die Quetschmühle.
Folgendes ist dabei besonders zu berücksichtigen:
1) Daß die Kartoffeln möglichst schnell gekocht werden, dabei zer
springen und mehlig ausfallen.
2) Daß die Quetschwalzen einen großen Durchmesser von 20 bis
24 Zoll (bei einer Länge von nur 12 bis 15 Zoll) erhalten, damit die
Tangentalberührung größer werde.
3) Daß dieselben vollkommen centrisch seien; sie müssen daher an
ihren bereits festgemachten Achsen abgedreht werden.
4) Daß die Zerkleinerung oder Vermahlung möglichst schnell ge
schehe, damit die Kartoffeln dabei nicht bedeutend abkühlen; denn je
heißer dieselben sind, desto besser zerkleinern sie sich; abgekühlt werden
sie schmierig. Auch müssen sie, des guten Erfolgs beim Meischproceffe
wegen, noch hinreichend heiß in den Meischbottich gelangen.
5) Damit sie nicht an die Quetschwalzen ankleben, müssen unter
halb derselben Abstreifmesser angebracht sein, und es ist am vortheil-
haftesten, wenn sie von der Qnetschmühle über eine hinreichend steile,
schiefe Fläche von selbst in den Meischbottich hcrabgleiten, zu welchem
Zwecke die Qnetschmühle in der entsprechenden Höhe über dem Meisch-
bottiche stehen muß.
6) Damit sich beide Walzen gleichförmig bewegen, werden sie mit
Zahnrädern verkuppelt. Manchmal gibt man diesen Zahnrädern un
gleiche Durchmesser, damit die eine Walze schneller, die andere lang
samer gedreht werde, wodurch nicht nur ein Zerdrücken, sondern auch
ein Zerreiben der Kartoffeln bewirkt wird.
Gewöhnlich werden die Quetschmühlen mit Menschenkraft durch an
beiden Seiten angebrachte Kurbeln betrieben, wozu 2 bis 4 Menschen
nothwendig sind. Kann man dazu Thier-, Wasser- oder Dampfkraft
verwenden, so ist dieß um so vortheilhafter. Weil die Walzen nicht