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schnell gedreht werden, so ist ein Schwungrad dabei von wenig
Nutzen.
Über die Quetschwalzen, welche am besten von Gußeisen angefer
tigt werden und dann hohl sind, wird ein hölzerner Kasten — der
Rumpf — gesetzt, der an den Seiten der Walzen ziemlich genau an
schließt und in welchen von Oben die gar gekochten Kartoffeln aus
dem Kochbottich herabfallen oder herabgezogen und dadurch den Wal
zen zugeführt werden. Öfters muß man durch Nachstoßen mit einem
hölzernen Stößel das Eindringen derselben zwischen die Walzen be
fördern.
Solche O-uetschmühlen sind auf einem festen Holzgestelle befestigt
und werden von den Maschinen-Fabrikanten in Prag um den Preis
von 120 fl. C. M. angefertigt. Für ein fleißiges Schmieren der Za
pfen an denselben muß gesorgt werden.
Das Vermahlen von 25 Metzen (2000 U') Kartoffeln mit Men
schenkraft dauert etwa 3 / 4 Stunden.
Quetschwalzen von Holz sind weniger zu empfehlen, weil sie sich
werfen und dadurch sehr bald ihre Centricität verlieren, was die gleich
artige Vermahlung der Kartoffeln hindert.
Gumb inner beschreibt in seinem »Handbnche der Branntwein
brennerei« (2. Auflage), S. 173, den Kartoffel-Zerkleinerungsapparat
von Siemens, gibt aber dazu an, daß er einen solchen zu Fogelwik
in Schweden vorfand, der wegen des ungünstigen Resultates wieder
außer Gebrauch gesetzt worden war.
Nothwendigkeit eines Zusatzes von gemalztem Ge
treide beim Einmeischen der Kartoffeln.
Die Kartoffeln enthalten wohl eine bedeutende Menge Stärkmehl
von einer Beschaffenheit, daß es sich ziemlich leicht in Zucker umwan
deln läßt; allein sie enthalten keinen Stoff, welcher fähig wäre, diese
Umwandlung in Zucker zu bewirken. Ein solcher Körper ist aber in
hinreichender Menge enthalten in den Getreidearten (Kleber, Mucin),
und seine zuckerbildende Wirkung auf das Stärkmehl wird durch das
Keimen oder Malzen derselben noch bedeutend gesteigert. Da nun die
Wirkung der rohen Getreidearten immer eine unvollkommene ist, so
müssen sie zur Erzielung eines guten Resultates hierzu gemalzt werden.
Bisher werden dazu Gerste, Roggen und Hafer benützt; dem Gersten-
malze gebührt aber dabei vor allen der Vorzug, weil es am vortheil-