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erzeugte Branntwein hob er zu stehen kommt, als der aus Kartoffeln
gewonnene, woraus die Nothwendigkeit einleuchtet, dahin zu wirken,
mit der möglich kleinsten Menge Gersteumalz das günstigste Resultat —
die größte Ausbeute — zu erzielen. Man kann dahin bei Aufwand der
größten Sorgfalt und Kunstfertigkeit gelangen; allein da eine solche
nicht immer und nicht überall zu erreichen ist, so wird man stets sicherer
gehen, wenn man sich von dem Zusätze von 5 ti Gerstenmalz auf
100 ti Kartoffeln nicht zu sehr entfernt, indem die Sicherheit der Er
zielung eines stets gleichen Erfolges auch einen Werth besitzt und jenen
größer» Aufwand lohnt.
Berechnet man den Gehalt an lufttrockenem Stärkmehl in den
Kartoffeln mit 20 pCt., so kommen in diesem Falle auf 20 ti Stärk
mehl 5 ti Gersteumalz (auf 100 ti Stärkmehl 25 ti Gerstenmalz) —
ein Quantum des letzter», welches immer noch viel kleiner ist als jenes,
welches bei der Anwendung des Kartoffel-Stärkmehls zur Erzeugung
eines brauchbaren Biers aufgewendet werden muß. Dabei wird nicht nur
das Kartoffcl-Stärkmchl, sondern auch das noch in dem angewendeten
Malze enthaltene unveränderte Stärkmehl zur Auflösung und Zucker-
bildung gebracht und dadurch um so viel mehr an Product (Brannt
wein) gewonnen, daß das verbrauchte Malz damit wenigstens größern-
theils bezahlt wird.
100 ti Kartoffeln liefern im Mittel 17.32 ti , 5 ti Gersteumalz
3 ti wasserfreies Ertract in die Meischwiirze, woruach die erhaltenen
Ausbeuten an Branntwein unter diese zwei verwendeten Materialien
vertheilt werden müssen —ein Verhältniß, wogegen man jedoch bisher
durchgeheuds verstoßen hat, indem mau die Ausbeute aus den Kartof
feln auf Kosten jener aus dem Malze größer angenommen hat — ein
Verfahren, wofür kein haltbarer Grund vorgebracht werden kann.
Da ein Zusatz einer geringen Menge rohen Getreides (Gerste,
Weizen, Hafer) bei Erzeugung von Malz-Kartoffclstärkmehl-Bierwürze
so ungemein vortbeilhaft auf den Vergährungsgrad bei der Hauptgäh-
ruug wirkt, so wäre ein ähnliches Verhalten auch bei der gewöhnlichen
Kartoffelmeische zu erwarten, müßte jedoch erst in dieser Richtung
durch vergleichende Versuche erprobt werden.
Auffallend ist der Unterschied, welcher sich im Vergährungsgrade
zwischen den Meischen, die mit Kartoffeln in Substanz und mit dem
daraus gewonnenen Stärkmehl oder Kartoffelmehl erzeugt werden,
besonders bei der Obergährung herausstellt — ein Unterschied, wel
cher ähnlich dem ist, der bei dem Meischen und Gähren zwischen dem
Weizen in Substanz lind dem daraus abgeschiedenen Stärkmehl beob-