zu eArahiren, eingesäuert, d. h. mit gutem, siedendheißem Es
sig getränkt werden, von welchem man je 2 Eimer in dieselben gießt,
damit ausschwänkt und weiter darin beläßt.
Die Ertraction des Holzes und die Einsäuerung der zur Essig-
erzeugung verwendeten Gefäße ist bei allen Methoden der Essigfabri-
cation nothwendig und hat deßhalb überall zu geschehen.
Diese Essigfässer werden in einem geeigneten Locale von 15—18°
R. Temperatur ans Kantner reihenweise neben einander und in zwei
bis drei Reihen über einander aufgestellt, um an Raum zu ersparen.
Nebst dem gewöhnlichen ziemlich weiten Spundloch am obern Theile
des Fasses macht man auch noch an dem obern Theile der vorder«
Stirnwand eine runde Öffnung von etwa 1 Zoll Durchmesser (und könnte
dasselbe wohl auch an der Hinterwand thun), um der atmosphärischen
Luft einen leichtern Eintritt in das Gefäß zu gestatten.
Die Fässer werden nun vorerst beiläufig zum vierten Theil mit
gutem, erwärmtem Weinessig gefüllt (2 Eimer), worauf jede Woche
etwa 8 Maß klarer Wein zugegeben wird, der in dieser Zeit in
Essig übergeht, und dieß setzt man so lange fort, bis das Essigfaß auf
nahe 2 / 3 oder bis unter das in der Seitenwand befindliche Luftloch
angefüllt ist. Vom Traubenwein nimmt man am liebsten einjährigen;
doch kann er von jedem Alter dazu gebraucht werden. 8—10 Tage
nach dem letzten Zufällen des Weins ist der Essig fertig; erwirb bis
auf die Hälfte aus dem Essigfasse abgezogen und auf's Lager ge
bracht, mit dem Zusatze von Wein aber in denselben Zeiträumen und
mit dem Ablassen des fertigen Essigs ebenso zeitweilig fortgefahren,
daß weiter keine Unterbrechung in der Fabrication mehr eintritt und
die Essigfässer durch ein Menschcnalter hindurch zur ununterbrochenen
Essigerzengung dienen können.
Nehmen wir ein Essigfaß mit 8 Eimer — 320 Wiener Maß an,
verbleiben immer 160 Maß Essig darin, und werde dasselbe in je 10
Wochen ä 8 Maß pr. Woche mit 80 Maß Wein zu 240 Maß auf
gefüllt, so können ebenso alle 10 Wochen 80 Maß Essig abgezogen
werden, und ein Essigfaß liefert demnach jährlich 416 Maß — 10 2 / s
Eimer fertigen Essig, wornach sich die erforderliche Anzahl der Essig
fässer für ein bestimmtes zu erzeugendes Quantum von Essig ergibt.
Man sieht, daß dieses Verfahren sehr einfach ist und wenig Arbeit
erfordert, es macht aber einen großen Aufwand von Gefäßen noth
wendig; denn zur Erzeugung von z. B. 10.000 Eimer Essig jährlich
würden 1000 solcher Essigfässer nothwendig sein, deren Aufstellung
auch geräumige Localitäten voraussetzt.