46
60° R., dann wenn die reagirende Substanz gemeinschaftlich mit
Kartoffelstärkmehl im Wasser steigend bis 60° R. erhitzt wurde,
ist von Boucbardat nickt studirt worden.
Derselbe hat auch Versucke angestellt über die Einwirkung
jener Stoffe auf die Zuckerbildung mittelst Diastas, welcke die«
sen Proceß hindern, indem er 100 Kleister mit 10 Stärkmebl-
gebalt mit 0.1 Diastas oder 5 Gerstenmalzmehl behandelte, bevor
aber je 1 Gewicktstheil versckiedener Substanzen dem Kleister
zusetzte und die Temperatur auf 48° R. erhielt.
Unter den obigen Umständen verhindern Salpeter-, Sckwefel-,
Phosphor-, Salz-, Oral-, Wein- und Citronensäure die Wirkung
des Diastas auf den Kleister vollkommen; Ameisensäure und arse-
nige Säure viel weniger, Blausäure und Essigsäure gar nickt.
Gcrbesäure und dieser ähnlicke Substanzen ersckweren sie nur;
ätzende Alkalien heben die Wirkung des Diastas auf Stärkeklei
ster gänzlick auf; Bittererdc und Ammoniak ersckweren die Wir
kung; kohlensaure Alkalien wirken sckwäcker, nock schwäcker die
doppelt kohlensauren Alkalien.
Zink ist ohne Einfluß auf diesen Proceß; Chlor und Brom
hemmen ihn vollständig, Jod theilweise.
Sckwefelsaures und essigsaures Kupferoryd, Sublimat, sckwe-
felsaures Eisenoryd und salpetersaures Silberoryd hemmen die
Wirkung ganz; andere Metallsalze sckwäcken sie nur.
Die neutralen Alkalisalze verhindern die Wirkung des Dia
stas auf den Kleister nickt; Alkaloide und andere organische
Substanzen ersckweren diese Wirkung nur wenig. Ätherische Ole,
Äther, Alkohol und Creosot sind ohne Wirkung darauf. B o u-
ckardat gelangt endlick zu dem Scklusse, daß stck die geistige
Gährung auffallend von der Zuckergährung (Zuckerbildung) un-
tersckeidet. Die geistige Gährung stehe in innigem Zusammen
hange mit dem Dasein von Hefenkügelcken; die Zuckergährung
sei unabhängig von diesem Umstande.
Substanzen, welche der Alkoholgährung hinderlich, sind der
Zuckerbildung durchaus nicht entgegen. (L i e b i g's Annalen,
Bd. 59., S. 80.)
Die vorstehenden Resultate, zum Theil schon aus andern Un
tersuchungen bekannt, sind in practiscker Rücksicht noch immer ein
seitige, und müssen unter mehrfach modificirten Umständen wie
derholt werden, um daraus endlich praktisch brauchbare Folge
rungen ziehen zu können. So kann die Temperatur der Masse