Full text: Bericht über die Fortschritte der zymotechnischen Wissenschaften und Gewerbe als Supplement der Gährungschemie ... (4. Band)

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wohl der Grund zu den verschiedenen Ursachen gelegt werden 
mag, welche das Sommerrcnzigwerdcn der Würzen aufden Kühl 
schiffen, das mit einer Erhöhung der Temperatur derselben ver 
bunden ist, das Rasten der Gäbrung, das Trübebleibcn des Biers 
und sein vorzeitiges Umschlagen bedingen. 
Wenn man daher den Gerbestoff des Hopfens aus der Würze 
vor ihrer Abkühlung hinwegschafft, indem man derselben vor, mit 
oder auch nach dem Hopfen eine angemessene Menge thieri 
scher Gallerte zusetzt (auch einige Arten Flechten und Moose 
lEaraghen^ sollen sich auf ähnliche Weise verhalten, worüber ich 
aber noch keine Erfahrungen besitze), fo fällt sich derselbe damit 
verbunden in Form von Ledersubstanz, die sich in Flocken mit 
dem Kühlgeläger auf den Kühlschiffen absetzt, wodurch man je 
ner nachtheiligen Wirkung des Gerbestoffes aus dem Hopfen 
auf die Würze und das Bier mehr oder weniger vollständig vor 
beugt. Und in der That lehrt die Erfahrung, daß durch die 
ses Verfahren eine große Sicherheit in das Braugeschäft ge 
bracht wird; schon die Würzen nach dem Kochen mit Hopfen wer 
den viel klärer, die Gährung (Ober- oder Untergährung) geht 
sehr gut von Statten, und die Biere klären sich nach der Haupt- 
gährung nicht nur sehr schnell in wenigen Tagen, sondern sie find 
auch sehr haltbar. 
Übrigens ist es mir bekannt, daß ich mit der Empfehlung die 
ses Bierklärungsmittels nichts Neues sage; es wird davon in vie 
len Ländern, als in Belgien, in Baiern und selbst in Böh 
men hierund da mit großem Vortheil mehr oder weniger in obi 
ger Art schon Gebrauch gemacht; aber nachdem nun die chemi 
sche Wirkung dieses Zusatzes, so wie die Vortheile, welche er 
für das Braugeschäft und für die Qualität des Biers bringt, er 
kannt sind, bleibt bloß noch der Wunsch übrig, daß er zur allge 
meinen Anwendung gelange. 
Als thierische Gallerte werden rein geputzte Schaf-, Kälber- 
und Ochsenfüße schon gebraucht. Knochengallerte (aus frischen 
Rindsknochen) würde dazu ein reines und sehr gutes Materiale 
sein. Die zuzusetzende Menge derselben muß sich natürlich nach 
der Größe des Hopfenzusatzes richten, durch dessen Gerbestoff 
gehalt sie wieder aus der Würze gefällt und entfernt wird. 
Übrigens kann diesem Zusatze durchaus nicht der Vorwurf ei 
ner Schädlichkeit gemacht werden, wenn reine gallertige Substan 
zen verwendet werden, und dieß umso weniger, weil er aus
	        
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