Full text: Die Branntweinbrennerei und die Hefenerzeugung (2. Band, 1. Theil)

kühlen; denn je heißer dieselben sind, desto besser zerkleinern 
sie sich; beim Abkühlen werden sie schmierig. Auch müssen sie 
des guten Erfolgs beim Meischprocesse wegen, noch hinreichend 
heiß in den Meischbottich gelangen. 
5) Damit sie nicht an die Quetschwalzen ankleben, müssen 
unterhalb derselben Abstreifmesser angebracht sein, und es ist 
am Vortheilhaftesten, wenn sie von der Quetschmühle über eine 
hinreichend steile, schiefe Fläche von selbst in den Meischbottich 
herabgleiten, zu welchem Zwecke die Quetschmühle in der ent 
sprechenden Höhe über dem Meischbottiche stehen muß. 
6) Damit sich Leide Walzen gleichförmig bewegen, werden 
sie mit Zahnrädern verkuppelt. Manchmal gibt man diesen 
Zahnrädern ungleiche Durchmesser, damit die eine Walze schnel 
ler, die andere langsamer gedreht werde, wodurch nicht nur 
ein Zerdrücken, sondern auch ein Zerreiben der Kartoffeln be 
wirkt wird. 
Gewöhnlich werden die Quetschmühlen mit Menschenkraft 
durch an beiden Seiten angebrachte Kurbeln betrieben, wozu 2 
bis 4 Menschen nothwendig sind. Kann man dazu Thier-, 
Wasser- oder Dampfkraft verwenden, so ist dieß um so vor- 
theilhafter. Weil die Walzen nicht schnell gedreht werden, so 
ist ein Schwungrad dabei von wenig'Nutzen. 
Über die Quetschwalzen, welche am besten von Gußeisen 
angefertigt werden und dann hohl sind, wird ein hölzerner 
Kasten — der Rumpf — gesetzt, der an die Seiten der Walzen 
ziemlich genau anschließt und in welchen von Oben die gar 
gekochten Kartoffeln aus dem Kochbottich herabfallen oder her 
abgezogen und dadurch den Walzen zugeführt werden. Öf 
ters muß man durch Nachstoßen mit einem hölzernen Stößel 
das Eindringen derselben zwischen die Walzen befördern. 
Solche Quetschmühlen sind auf einem festen eiseuen oder 
Holzgestelle befestigt und werden von den Maschinen-Fabrikanten 
in Prag um den Preis von 120 bis 150 fl. C. M. angefertigt. 
Für ein fleißiges Schmieren der Zapfen an denselben muß ge 
sorgt werden. 
Das Vermahlen von 25 Metzen (2000 K') Kartoffeln mit 
Menschenkraft dauert etwa % Stunden. 
Quetschwalzen von Holz sind weniger zu empfehlen, weil 
sie sich werfen und dadurch sehr bald ihre Centricität verlieren, 
was die gleichartige Vermahlung der Kartoffeln hindert. 
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