Full text: Die Branntweinbrennerei und die Hefenerzeugung (2. Band, 1. Theil)

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schen der Kartoffeln, welcher hier umständlich zuerst im Allge 
meinen besprochen und dann die Modificationen angezeigt wer 
den sollen, welche dabei eintreten können und an verschiedenen 
Orten auch ausgeführt worden sind, wobei das Verfahren im 
Wesentlichen einerlei ist, ob die Einmeischung unmittelbar im 
Gährbottich (in kleinern Brennereien) oder im Vormeischbottich 
geschieht. 
Es wird zuerst eine geringe, der Masse der einzumeischen- 
den Kartoffeln proportionale Wassermenge von einer Tempe 
ratur, je nach Umständen, ob die Jahreszeit kälter oder wär 
mer, von 20 bis 50" R. in den Einmeischbottich gebracht und 
Ln dieses Wasser das zum Meischen bestimmte, gehörig zerklei 
nerte Malzschrot eingeteigt, um es mit Wasser zu extrahiren, 
vorzüglich das Diastas aufzulösen, das Stärkmehl aber aufzu 
quellen und dadurch beide zu dem nachfolgenden Processe zweck 
mäßig vorzubereiten. Es genügt, wenn hierzu auf je 100 U 
Kartoffeln auch nur 10 U Wasser angewendet werden. Dieß 
geschieht, sobald sich die Kartoffeln im Kochbottich der Gare 
nähern. Sind sie gar gekocht, so werden sie möglichst schnell 
vermahlen und auf irgend eine einfache Art sogleich in den 
Meischbottich zu dem eingeteigten Malzschrot gebracht, und nun 
fortan durchgearbeitet und durchgemeischt, so lange, bis die 
ganze Kartoffelmasse verarbeitet ist. Indem man hierbei das 
warme Einteigwasser in den kühlern Meischbottich ausgießt, 
wird seine Temperatur um mehre Grade erniedrigt, und nach 
dem das kühle Malzschrot dazu gebracht worden, findet eine 
noch weitere Erniedrigung derselben Statt. Durch das Zu 
bringen der noch fast siedendheißen zerkleinerten Kartoffelmasse 
wird nun die Temperatur der Meische wieder stufenweise er 
höht, und sie steigt endlich auf 50 bis 52" R. Es steht völlig 
in der Macht des Brennerei-Dirigenten, diese endliche Tempe 
ratur der Kartoffelmeische zu jedem beliebigen Grade von 48 
bis 60" R. zu bringen, wobei jedoch nicht zu übersehen ist, daß 
auch während der ganzen Dauer des Einmeischens durch Ver 
dampfung eines Theils Wasser aus der Meische eine theilweise 
Abkühlung derselben Sta.t hat und die gekochten Kartoffeln 
um so mehr abgekühlt in den Meischbottich gelangen, je lang 
samer das Mahlen derselben verrichtet wird. Je weniger Wasser 
zum Einteigen des Malzschrotes verwendet wird, desto höher, 
und je mehr Wasser man dazu nimmt, desto niedriger fällt die
	        
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