Gefäßen durch die fast fortwährende Gegenwart von gährender
Meische in denselben und weil sich darin immer eine gewisse
Menge Essigsäure erzeugt, die innere Holzwand bis auf eine.
gewisse Tiefe von Säure durchdrungen, das Holz wegen der
häufigen Reinigung durch Abreiben so wie wegen des oftmaligen
Wechsels von Trockenheit und Nässe seine Festigkeit einbüßt,
weich und moderig wird, und dieß nach einigen Jahren einen
der Art störenden Einfluß auf den Gährungserfolg nimmt, daß
die Verjährung geringer und demzufolge die Ausbeute kleiner
ausfällt. G u m b i n n e r trägt daher darauf an, nach etwa
vierjährigem Gebrauche neue Gährbottiche aufzustellen. In
dessen da deren Anschaffung, besonders wenn sie von bedeuten
der Größe sind, immer kostspielig ist, so könnte vielleicht fol
gendes Verfahren abhelfen. Man läßt nämlich ursprünglich
die Gährbottiche ans starken, drei Zoll dicken Tanfeln anfer
tigen, und wenn man bemerkt, daß die Innenwand schon an
gegriffen und mürbe geworden ist, so nimmt man sie ausein
ander und läßt die Dauben an der Innenseite um */« bis '/,
Zoll abhobeln, worauf sie wieder nach den vorigen Maßen im
Lichten zusammcngerichtet werden. Ein Gleiches füllte mit der
Oberfläche des Bodens zu geschehen.
Da die Holzwände dick genug sind, so kaun dieß wohl ein-
bis zweimal Statt finden, und es werdet: die Umänderungs-
kosten immer weit weniger betragen, als die Auschaffungskosten
ganz neuer Gährbottiche. Wie bereits erwähnt worden, hat
man auch gußeiserne so wie Gährkufeu von Stein. Bei solchen
sind die vorstehenden Ubelstände allerdings nicht zu befürchten;
allein weil die Meische in denselben schneller auskühlt, so muß
'sie darin wärmer mit Hefe gestellt werden. Im Kleinen habe
ich einen wegen Schimmelansatz dumpfig riechenden Gährbottich
gereinigt, indem ich etwas Weingeist hineingoß und darin ab
brennen ließ. Offenbar ist es hier die Hitze, welche den Schim
mel und den Modergeruch zerstört. Auswaschen des Bottichs
mit Chlorwasfer oder Chlorkalkmilch zerstört den Modergeruch
ebenfalls vollkommen.
Seit mehreren Jahren wird in den Branntweinbrennereien
ein Verfahren angewendet, um die Innenseite der hölzernen
Gährbottiche mit Harz zu überziehen, das Holz an dieser Seite
zu dichten, und dadurch der Wirkung seiner Porosität entgegen
zutreten. Solche Bottiche lassen sich leichter reinigen und es