einem gewissen dickbreiigen Zustande zurückbleibt. In diesem
Zustande muß man ihr Gewicht bestimmen und dasselbe daher
stets auf den breiigen Zustand zurückführen.
Nei der Betrachtung der Hefe als Gährung erregendes
Mittel und in Berücksichtigung der durch sie zu erzielendeu Er
folge ist es nothwendig auf ihre Bildungsweise als Orgünism
in der gährenden Meische Bedacht zu nehmen. Da zur Gäh
rung der Branntweinmeische nur Obergährung angewendet wird,
so ist es hier blos nothwendig, die Oberhefe näher ins Auge
zu fassen.
Nach Mitscherlich vermehrt sich die Oberhefe durch Knos
penbildung. Wagner fand, daß frische Oberhefe in Bierwürze
von 14 bis 16" R. Temperatur gebracht, binnen 20 Stunden
vier Generationen machte, und daß sich in dieser Zeit aus einer
Oberhefenzelle eilf neue Hefenzellen gebildet hatten. Es ge
schieht fast immer, daß ausgewachsene Zellen sich mit einem Theile
ihrer Beute von der ursprünglichen Zelle trennen. Aus diesen
Beobachtungen erhellet, daß in einer gegebenen Branntwein
meische während des Gährungsverlaufes derselben sich so viele
Hefengenerationen folgen müssen, als die hefebildenden Bestand-
theile der Meische Materiale zur Bildung der neuen Hefenzellen
liefern können, worauf die Gährung beendigt erscheint. Daraus
lassen sich für die Gährung überhaupt und für die Gährung
der Branntweinmeische insbesondere mehrere wichtige und sebr
nützliche Folgerungen ziehen, und zwar:
1. In Absicht auf die Schnelligkeit des
Gährungsverlaufes. Hier ist cs nun.— vorausgesetzt, es
werde immer eine gleiche Temperatur angewendet — nicht einer
lei, ob man mehr oder weniger Hefe zur Gährungs-Erregung
anwendet. Wendet man nämlich wenig Hefe an, so müssen sich
weit mehr Hefengenerationen folgen, bevor dadurch die Meische
an Hefe bildenden Bestandtheilen erschöpft wird, und die Gäh
rung dauert deßhalb länger. Gebraucht man dagegen viel Sa
menhefe, so ist eine größere Masse von Hefe in der Regenera
tion befindlich, und es sind weniger Hefengenerationen noth
wendig, um die Würze an hefebildenden Bestandtheilen zu er
schöpfen; die Gährung ist dann in kürzerer Zeit vollendet.
Dieses Verhalten bei der Gährung, je nachdem man mehr
oder weniger Samenhefe anwendet, wird durch die Erfahrung
vollkommen bestätigt, denn unter sonst gleichen Umständen geht