Full text: Die Branntweinbrennerei und die Hefenerzeugung (2. Band, 1. Theil)

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beim Meischen in zwei bebrochenen Portionen zugesetzt, und zur 
Kunsthefenbereitnng 5O U Schrot, zur Hälfte aus Gerstenmalz, 
zur Hälfte aus Roggen bestehend, so wie ein Hefenkübel von 
6 Eimer Inhalt — Vio des Gährbottichraumes angewendet wird. 
Eine jede Knnsthefenbereitung zerfällt in folgende vier 
Operationen, als: 
1) in die Erzeugung der Hefenmeische (Einmeischnng); 
2) „ „ Abkühlung derselben (Abkühlung); 
3) „ das Stellen derselben mit der Mutterhefe (Stellen 
mit Mutterhefe); 
4) in das Auffrischen der gährenden Hefenmeische (Auf 
frischung). 
Ad 1) Einmeischnng. 
Zur Erzeugung der Hefenmeische werden 50 Maß (= l / 50 
vom Gährbottichraum) Kartoffel-Dickmeische aus dem Einmeisch- 
bottich (Vormeischbottich) von 50 bis 52" k. Temperatur gleich 
nach beendigter Meischung in den Hefenkübel gebracht, derselben 
die bemerkten 50 U Schrotgemenge zugesetzt und mittelst eines 
Rührscheitcs so fleißig eingerührt, daß keine Klumpen bleiben, 
wobei die Temperatur der Masse auf oíros 36 bis 40" 13. her 
absinkt. Es werden nun beiläufig 50 Maß heißes Wasser von 
etwa 70" 13. zugesetzt und dnrchgemeischt, wodurch die Tempe 
ratur der Hefenmeische wieder auf nahe 52 bis 54" 13. erhöht 
und so zur Zuckerbildung geeignet gemacht wird. Der Kübel 
wird dabei innen oberhalb der Hefenmeische rein abgeschweift 
und bleibt, mit einem reinen Deckel bedeckt, ruhig stehen, wo 
bei die Hefenmeische allmälig abkühlt. Somit ist die Erzeu 
gung der Hefenmeische vollendet, und es ist aus der Erfahrung 
abgeleitete Regel, daß man die Zuckerbildung bei dieser Hefen 
meische bei so niedriger Temperatur als möglich zwischen 50 
bis 60" 13. zu erreichen suchen müsse. 
Ad 2) Abkühlung. 
In den meisten Vorschriften zur Kunsthefenbereitung wird 
angeordnet, die Abkühlung der Kunsthefenmeische der Zeit zu 
überlassen, indem man dieselbe durch 36 Stunden ruhig stehen 
läßt, wobei sie von selbst, jedoch sehr langsam abkühlt. Bei dieser so 
langsamen Abkühlung wird die Hefenmeische endlich sauer, indem
	        
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