sich dieser Zustand durch Auffrischung derselben mit Zusatz fri
scher Meische nicht beheben lassen, so ist es am besten, sie zwar
der Hauptmeische zuzusetzen, um sie darin durch weitere Ver-
gährung mit auf Branntwein zu benützen; es muß aber der
Gährung mit vorbereiteter frischer Bier- oder Preßhefe nach
geholfen werden und man muß dann mit der Zubereitung der
Kunsthefenansätze von Neuem auf gleiche Art beginnen.
Dasselbe müßte geschehen, wenn der abgenommenen Mut
terhefe ein ähnlicher Unfall begegnet wäre. Um diesem zuvor
zukommen, ist es deßhalb gut, die Mutterhefe immer an einem
kühlen Orte aufzubewahren, theils um ihren Gährungsverlauf
zu verlangsamen, theils um dadurch die Bildung von Essigsäure
zu hindern.
Menge der erzeugten Kunfthefe.
Die Menge der erzeugten Kunsthefe ergibt sich dem Jn-
haltsmaße nach, wie folgt:
Zum Einmeischen derselben an Meische .... 50 Maß
Dazu 50 U Schrot, dessen Rauminhalt in der Meische — 15 „
Zum Anbrühen dieser Masse heißes Wasser ... 50 „
Dazu Mutterhefe 35 „
und Meische zur Auffrischung 50 „
Zusammen . 200 Maß
oder 5 Eimer, so daß in dem Hefenkübel von 6 Eimer Inhalt
ein Steigraum von V« oder 1 Eimer bleibt. Von dieser Kunst-
hefe kommen 165 Maß zur Verwendung und 35 Maß davon
werden als Mutterhefe zum nächsten Kunsthefenansatze je nach
Umständen 12 bis 24 Stunden aufbewahrt.
Es wurde schon erwähnt, daß man in vielen Brennereien
mit der Hälfte der hier angegebenen Mengen und deßhalb auch
mit Hefenkübeln ausreicht, die nur halb so groß sind, deren
Rauminhalt nämlich nur y ao von jenem des dazu gehörigen
Gährbottichs ist. Es ist aber auch sichergestellt, daß die Er
folge in diesem Falle häufig schwanken und daß man des besten
Gahrungsresultats in diesem Falle nicht so sicher ist, als beim
Gebrauche der größern Masse Kunsthefe.
Übrigens sind die hier angegebenen Qnantitätsverhältnisff
der eingemeischten Kartoffeln zu der Menge der erzeugten Kunst
hefe sehr einfach; jeder Metzen (80 8s) Kartoffeln erfordert
hiernach: