Full text: Die Branntweinbrennerei und die Hefenerzeugung (2. Band, 1. Theil)

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wenig bewegt. Diese Art Gährung ist etwas kräftiger als die 
vorhergehende, ihr Erfolg aber meistens noch nicht der ge 
wünschte. Man kann sie die Gährung mit durchbroche 
ner Decke nennen. 
o) Bei einer dritten Gährungsform bildet sich gar keine 
Treberdecke; die Gährung ist nicht so kräftig, um durch die 
Heftigkeit der Entwickelung des kohlensauren Gases die Treber 
und den Zellenstoff emporhalten zu können; ein Schaum tritt 
an deren Stelle, der bald in Hefenschaum übergeht. Es ist 
eine Gährung ohne Decke; der Gährungserfolg ist eben 
falls ein geringerer. 
Alle diese Erscheinungen treten nur ein bei Meischen, in 
welchen sich noch die Hülsen des angewendeten Schrotes und 
der Zellenstoff der Kartoffeln befinden, die eben Veranlassung 
zu dem beschriebenen Verhalten an der Oberfläche der Jähren 
den Meische werden. Bei von den Trebern abgezogenen Wür 
zen finden sie daher niemals Statt. 
Über den wirklichen Gährungserfolg geben sie keinen be 
stimmten Aufschluß, und man kann daraus bloß beiläufig be 
urtheilen, ob die Vergährung der Meische mehr oder weniger 
vollkommen, niemals aber in welchem absoluten Verhältnisse sie 
vor sich gegangen ist. 
Der Grad der schleimigen Beschaffenheit der Würze nimmt 
an diesen Erscheinungen ebenfalls Antheil und ist wieder von 
der Vollkommenheit der Zuckerbildung bedingt. Je schleimiger 
die Würze in der Meische, desto mehr steigt dieselbe bei der 
Gährung und desto eher fließt sie über den Rand des Gähr- 
bottichs über. 
Wenn man bei dem Einmeischen rohes Getreide (Weizen 
oder Gerstenschrot), besonders aber Hafer- oder Hafer-Schwelch- 
malz-Schrot zusetzt, wird die Meischwürze dünnflüssiger, weniger 
schleimig, und in diesem Falle findet ein Überschäumen dersel 
ben über den Rand des Gährbottichs nur höchst selten Statt. 
Wenn der Ger u ch der Jährenden Meische ein stechend 
geistiger ist, so zeigt dieß eine kräftige Gährung an, und wenn 
die reife Meische einen starken, säuerlich-geistigen und zugleich 
Bittern Geschmack besitzt, so kann daraus ebenfalls auf die 
erfolgte gute Vergährung geschloffen werden. 
Einige Schriftsteller über Branntweinbrennerei sprechen 
von einem weinsäuerlichen Geschmack und glauben, es bilde sich 
Balling'S GLhrungSchcmik. H. 1. 10
	        
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