Full text: Die Branntweinbrennerei und die Hefenerzeugung (2. Band, 1. Theil)

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Für bie Erzielung einer kräftigern Gährung bürste es 
Vortheilhast sein, bie gekühlte Meische nicht ans einmal, sonbern 
in zwei Abtheilungen mit ber Hefe in den Gährbottich zu brin 
gen, bie Hefe ber ersten Portion Meische ganz zuzusetzen, bie 
zweite Portion ber Hanptmeische aber erst bann (in 1 bis 2 
Stnnben) zuzugeben, bis bie erste Portion im Gährbottich be 
reits in Gährung gekommen — ein Verfahren, welches sehr 
leicht ausführbar ist, weil, wenn auch bie erstere Meischepor- 
tion etwas früher abgelassen würbe, ber Rest ans bem Kühl 
schiff wegen ber niebrigern Lage, bie er barans Btibet, wieber 
schneller unb mehr abkühlt, daher dennoch in derselben Zeit 
die Meische in den Gährbottich gelangt, und selbst eine Ver 
zögerung dieser Operation nicht von nachtheiligen Folgen, son 
dern die angeregte Gährung in der großen Meischeportion für 
den Gährnngsverlans und Erfolg der ganzen Meische nur von 
Vortheil sein könnte. Dieses Verfahren würde mit „Heran 
kommen lassen der Gährung" bezeichnet werden können. 
Von der Verdünnung und Znkühlnng der nach älterer Art 
unmittelbar in den Gährbottichen bereiteten Meische war sck)on 
früher S. 35 und 37 die Rede. 
Ist die Meische mit Hefe gestellt, die Znkühlnng und Un- 
termischnng geschehen und dieselbe in den Gährbottid)en in 
scheinbare Ruhe gekommen, so setzen sich die schwerern, in der 
selben vorhandenen Substanzen (Treber, Zellenstoff) zu Boden 
und die dünne Meischwürze bleibt obenauf. Wie die Gährung 
eintritt, entsteht vorerst ein dünner weißer Schaum an der 
Oberfläche und allmälig beginnt ein Emporheben der genann 
ten starren Theile, indem sich Kohlensänrebläschen an dieselben 
anhängen und sie dadurch zum Aufsteigen bringen. Dadurch 
entsteht eine mehr oder weniger dicke Decke an der Oberfläche, 
welche nun die verschiedenen Erscheinungen darbietet, wornach 
die empirischen Branntweinbrenner gewöhnlich den Verlaus der 
Gährung zu beurtheilen pflegen. 
Je nachdem man die Meische bei niedrigerer oder höherer 
Temperatur (kälter oder wärmer) mit Hefe zur Gährung stellt, 
und je nachdem man mehr oder weniger Hefe anwendet, ver 
läuft dieselbe rascher in 24 Stunden oder langsamer in läng 
stens 48 Stunden. Man unterscheidet zwar eine dreitägige
	        
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