zu verwendende Hefe mit einem Theile der Würze zur Gäh-
rung vorbereitet und der Hauptwürze zugesetzt worden ist, be
ginnt nach einigen Stunden die Gährung, deren Eintritt
sich wieder durch Entstehung eines dünnen weißen Schaumes
an der Oberfläche zu erkennen gibt, der in der Mitte anfängt,
sich nach dem Rande zu ausbreitet, endlich die ganze Oberfläche
bedeckt und dabei an Höhe zunimmt. Dieser Zustand dauert
viele Stunden an (V org ährung), wobei der Schaum groß
blasiger und endlich von einem sehr ^roßblasigen, leichten, lo
ckern und höher steigenden gelblichen Schaum durchbrochen und
bei Seite gedrückt wird, bis der erstere zerfließt und der letz
tere allein den Platz behauptet. Er steigt zu einer gewissen
Höhe empor, sinkt aber von da ab zusammen zu einer teigig
klebrigen, blasigen Masse, die auf der Oberfläche der gegoh-
renen Flüssigkeit liegen bleibt und von da mit Schaumlöffeln
abgenommen werden kann. Dieß ist die neu gebildete Ober
hefe, und die Zeitperiode, während welcher sie gebildet und
an die Oberfläche aufgeworfen wurde, bezeichnet die Hefen-
gährung, welche ihr höchstes Stadium erreicht und dann
zu Ende geht (Beendigung derselben), wobei die Hefen
decke zusammensinkt.
Auch hier kann der Gährungsverlauf nach dem Steigen
der Temperatur, am besten aber nach der fortschreitenden schein
baren Attenuation mittelst des Sacharometers beobachtet und
beurtheilt werden, wozu schon mehrmals Anleitung gegeben
wurde. Wendet mau eine hinreichende Menge Stellhefe an,
so ist die Ha uptg ährung in 48 Stunden beendigt und die
Vergährung so vollständig, daß eine etwa noch 12 bis 18 Stun
den dauernde Nachgährung nichts mehr ausgibt, mithin sofort
zum Abtriebe der reifen Würze geschritten werden kann. Die
Hälfte der dabei erhaltenen Hefe kann anderwärts verwendet,
die andere Hälfte derselben aber als Zusatz zum Einmeischen
und zum Stellen einer neuen gleichen Quantität Würze ver
wendet werden.
In England setzt man diese Stellhefe nicht ans einmal,
sondern in mehren Abtheilungen während des Gährungsver-
laufes zu und rührt sie jedesmal ein, so wie auch nach been
digter Hauptgährung die Hefendecke noch einige Male in die
Flüssigkeit eingerührt wird, was etwas zur vollständigern Ver
gährung beiträgt. In England ist man nämlich an keine Gähr-