Full text: Die Branntweinbrennerei und die Hefenerzeugung (2. Band, 1. Theil)

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meter-Anzeige auf 0.5 pCt. nach bendigter Gährung, woraus 
sich der Vergährungsgrad — 0.966 ergibt. 
Weiters fortgesetzte Versuche haben ergeben, daß wenn 
man einem frisch gepreßten mit Schwefelsäure versetzten Rüben 
saft einen kleinen Theil Rübensaft, der sich aber schon in Gäh- 
rung befindet, zusetzt, die Gähruug in ersterem dann viel schnel 
ler eintritt, und bei 18° R. Temperatur in 48 Stunden ver 
läuft. Diese Erfahrung ist sehr wichtig und erleichtert so wie 
vereinfacht das Verfahren bei der Anwendung der Runkelrüben 
zur Branutweinerzeugung der Art, daß seiner Einführung und 
Verbreitung nun Nichts mehr im Wege steht. 
In den letzten Jahren hat man in Böhmen angefangen, 
frisch gepreßten Runkel-Rübeusaft für die Zukühlung der Kar- 
toffel-Branutweinmeische in den Gährbottichen zu verwenden, 
um dadurch theils die Rüben zur Erzeugung von Branntwein 
zu benützen, theils um die Meischwürze, bei der Besteuerung 
der Branntwein-Erzeugung nach dem benützten Gährbottichraum 
concentrirter zu machen. Herr Christian Gassauer, gegen 
wärtig Adjunct der fürstlich Schwärzender g'schen Wirth- 
schaftsdirection zu Postelb erg, hat dieses Verfahren in Böh 
men zuerst im Großen eingeführt, und es gab vollkommen 
entsprechende Resultate. 
vr. Schwerdtfeger hat im Jahrbuch für practische 
Pharmacie Bd. 26 S. 377 (1853) eine Anleitung gegeben, 
Rübensaft im Großen mit Zusatz von Hefe zu vergähren. Am 
Schlüße wird gesagt: die bei der Gähruug abgeschiedene Hefe 
könne sofort wieder zu demselben Zwecke gebraucht, oder ge 
preßt und getrocknet als Preßhefe verwerthet werden. 
Ich ziehe aber jedenfalls die Gährung mit Zusatz von 
Schwefelsäure vor. 
In Frankreich soll die Erzeugung von Weingeist aus Run 
kelrüben schon bedeutende Fortschritte gemacht haben und be 
reits viele Rübenzuckerfabriken im nördlichen Frankreich in 
Branntweinbrennereien umgewandelt worden sein. 
Die Rüben sollen zu Brei zerrieben, und dieser Brei mit 
Zusatz von Bierhefe zur Gähruug gestellt werden. (Boniteur 
mllustriel. Nov. 1853). 
Allerdings kann durch die Verarbeitung der Rüben in Sub 
stanz der ganze Zuckergehalt derselben zur Benützung gebracht 
weroen. Db dieß aber bei der Gährung des Rübenbreies der
	        
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