Full text: Die Branntweinbrennerei und die Hefenerzeugung (2. Band, 1. Theil)

die Hauptmeische um 16 — 1^2 : 16 — */* n 14.5 : 15.5 
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oder um nahe — 7 pCt., was dem Brennereibesitzer uicht 
gleichgiltig sein kann. 
Zur Vornahme der Prüfung ad 2 werden Meisch- und 
Gährproben im Kleineren mit etwa 1 Eimer Meische vorge 
nommen, und dazu die Meische aus den zu verarbeitenden 
Stoffen nach verschiedenen Methoden, von verschiedener Con- 
centration und mit den bekannten die Vergährung befördernden 
Zusätzen kunstmäßig erzeugt und alle vorgekommenen Erschei 
nungen und stattgefundenen Einflüsse aufgezeichnet. Nach Voll 
endung der Hauptgährung wird wieder die Sacharometer-An 
zeige der reifen Meischen ermittelt und nun durch Vergleichung 
erkannt, welches Verfahren, welche Concentration und welche 
Zusätze rc. das beste Vergährungsresultat geliefert haben. 
Hiernach wird man sich nun bei dem Betriebe im Großen 
richten können. 
Bei der Verarbeitung von zuckerhältigen Stoffen, wozu 
gegenwärtig insbesonders die Rübenzuckermelasse gehört, ist die 
Vergährungsfähigkeit der mit Wasser verdünnten Flüssigkeit 
bedingt von ihrem Zuckergehalte; sie ist aber im Vorhinein un 
bekannt. Wie wichtig erscheint es nicht bei ihrer Anwendung 
zur Weingeistfabrikation, den Grad der Vergährungsfähigkeit 
derselben kennen zu lernen, um beim Betriebe im Großen zu 
wiffen, ob die Vergährung der Melasse eine vollständige und 
demgemäß die Weingeistausbeute eine dem Zuckergehalte ent 
sprechende sei. 
Zu dem Ende wird die Melasse mit Wasser auf oirea 
20 pCt. Sacharometer-Anzeige verdünnt, wenn sie alkalisch rea- 
girte, mit verdünnter Schwefelsäure neutralisirt, auf eine Tem 
peratur von 20" r gestellt, davon 1 Eimer genommen und 
dieselbe mit 1 Pfund vorbereiteter Preß- oder breiiger Bier 
hefe versetzt zur Gährung gebracht. Um das zu hohe Auf 
steigen des Hefenschaumes zu verhindern, sind am Besten einige 
Handvoll Malztreber oder die Treber einer abgeseihten Brannt- 
weinmeische aus mehligen Stoffen zuzusetzen. 
Der Kübel mit dieser Flüssigkeit wird an einen warmen 
Ort am Besten in die Brennstube gestellt und Anfangs bedeckt. 
Die große Masse der angewendeten Hefe bewirkt nicht nur 
einen schnellen Gährungsverlauf, sondern auch eine vollständige
	        
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